VDA-Präsident Bernd Gottschalk sagte im Nachrichtensender N24, nicht die Automobilindustrie habe die Umstellung bei der Kfz-Steuer verschlafen, sondern der Staat. Es sei jetzt endlich Zeit, "dass man diejenigen, die wirklich wenig emittieren, dann auch in der Kraftfahrzeugsteuer entsprechend entlastet". Allerdings dürfe die Summe nicht erhöht werden.
Verschiedene Automobilclubs laufen hingegen Sturm gegen die Regierungspläne. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) lehnt die CO2-Steuer ab. "Hier wird ein komplettes Durcheinander angerichtet", sagte AvD-Sprecher Johannes Hübner am Montag der dpa. Unter anderem könnten selbst bei baugleichen Autos die Emissionswerte unterschiedlich sein. "Eine solche Steuergrundlage wäre von vorne bis hinten anfechtbar." Der AvD bevorzugt eine komplette Abschaffung der Kfz-Steuer zugunsten einer höheren Mineralölsteuer.
Auch der Auto Club Europa (ACE) ist gegenüber den Plänen der Regierung skeptisch. Zwar begrüße man "im Grundsatz" die Koalitionspläne. "Ob die Idee am Ende tragfähig ist, wird sich erst an einem durchgerechneten und mit Substanz versehenen Steuerkonzept erweisen", schränkte ACE-Chef Wolfgang Rose ein.
Auch der ADAC äußerte sich am Montag zur aktuellen Diskussion: Dem Automobilclub zufolge sollte das neue Steuermodell nur für neu zugelassene Autos gelten. "Die Autofahrer müssen wissen, worauf sie sich einlassen", sagte ADAC-Verkehrsexperte Michael Niedermeier. Für alle anderen Autos sollte aus Sicht des ADAC die alte Kfz-Steuer weiter gelten. Generell sei der Vorstoß aber zu begrüßen. "Es ist gut, dass Bewegung in die Sache kommt." Der ADAC habe bereits vor zwei Jahren ein Modell vorgestellt, das ausschließlich die CO2-Belastung berücksichtigt habe.