Nach dem ergebnislosen Abbruch der fünften Tarifverhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall nun mit 24-stündigen Warnstreiks ein Einlenken der Arbeitgeber erzwingen. In rund 250 Betrieben in Deutschland steht kommende Woche eine ganztägige Arbeitsniederlegung bevor, unter anderem beim Lastwagenbauer MAN in München. Die IG Metall Bayern teilte mit: "Die Arbeitgeber müssen verstehen, dass wir es ernst meinen. Der Kuschelkurs ist vorbei." Die Gewerkschaft bereite ein Mitgliedervotum bei MAN vor. "Stimmen die Mitglieder der IG Metall im Betrieb zu, gibt es Mitte der Woche bei MAN Streik." Am ganzen Standort würden Anfang der Woche Urnen aufgestellt.
Nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche greift die IG Metall erstmals zu diesem Mittel."Das ist die letzte Gelbphase vor der Rotphase eines Flächenstreiks", sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann."Ich bin in hohem Maße enttäuscht über das Gebaren der Arbeitgeber am Verhandlungstisch", sagte Hofmann weiter. Offiziell für gescheitert erklären wollte die IG Metall die Verhandlungen noch nicht. Der Vorstand wies die einzelnen Tarifbezirke allerdings vorsorglich an, Urabstimmungen über Flächenstreiks vorzubereiten - für den Fall, dass sich auch nach den 24-Stunden-Warnstreiks keine Einigung am Verhandlungstisch abzeichnet.