München. Der Fahrzeugbau macht nach der Nahrungs- und Genussmittelindustrie den größten Anteil an der Weltproduktion aus. Das ist ein Ergebnis einer neuen Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die von dem Schweizer Prognoseunternehmen Prognos erstellt wurde. Prognos untersuchte unter anderem die Entwicklungen der weltweit 27 relevanten Branchen über den Zeitraum 1991 bis 2009.
Mit einem Anteil von weltweit mehr als zehn Prozent im Jahr 2009 ist der Kraftwagenbau nach wie vor die exportstärkste Branche. Nur leicht geringer waren die Exportanteile im Maschinenbau und in der Chemie. Bei den weltweiten Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegt die Pharmabranche vorn: Im Jahr 2009 entfielen 18 Prozent der gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf diese Industrie. Zu den forschungsintensivsten Wirtschaftszweigen zählen auch die Rundfunk- und Nachrichtentechnik und auf Platz drei der Fahrzeugbau. "Die Anteile des Kraftwagenbaus sind im Verlauf von 1991 bis 2009 relativ konstant geblieben", erklärte Kai Gramke, Mitglied der Geschäftsleitung von Prognos, bei der Präsentation der Studie im Rahmen des vbw-Kongresses "Deutschland hat Zukunft: Globalisierung“ in München.
Laut Studie hat sich das Volumen der weltweiten Exporte von 1991 bis 2009 vervierfacht, das der weltweiten Produktion und Forschung verdoppelt. Trotz der steigenden Volumina werde heute weitestgehend in denselben Branchen zu gleichen Anteilen produziert, gehandelt und geforscht wie 1991. "Deutschland konnte im Gegensatz zu fast allen anderen Industrieländern in den vergangenen 20 Jahren seine Position im Welthandel behaupten. Zuletzt trug die Bundesrepublik rund acht Prozent zur Weltproduktion bei“, führte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt aus. Zu den im Jahr 2009 stärksten deutschen Exportbranchen zählten der Luft- und Raumfahrzeugbau, der Kraftwagenbau, der Maschinenbau sowie die Metallerzeugnisse. Insgesamt machten diese vier Branchen im Jahr 2009 mehr als 40 Prozent des deutschen Exports aus.
Auch der Blick in die Zukunft gibt laut Studie Anlass zu Optimismus: Deutschland werde bis 2020 seinen Anteil an der Weltproduktion halten, während der Beitrag der industrialisierten Länder an der weltweiten Produktion in den kommenden zehn Jahren um über 13 Prozentpunkte zurückgehen werde. "Die deutsche Wettbewerbsfähigkeit beruht auf einer flexiblen Import- und Exportstruktur sowie der konstanten Forschungsintensität. Deutsche Unternehmen zeigen sich damit anpassungsfähig an die sich wandelnden globalen Rahmenbedingungen“, so Brossardt. Um in den kommenden Jahren erfolgreich zu sein, müssten sich die Unternehmen auf noch mehr Schnelligkeit, eine zunehmende Volatilität, eine wachsende Transparenz und eine größere Wettbewerbsvielfalt einstellen. (Foto: VW)