Neckarsulm. Hyundai bietet künftig auch Modelle mit Flüssiggas auf dem deutschen Markt an. Zunächst wird die beliebteste Variante des Kompakt-SUV Tucson mit 141 PS starkem 2,0-Liter-Benzinmotor und Frontantrieb in einer Sonderserie von 500 Stück auf LPG (Liquified Petroleum Gas)-Betrieb umgerüstet. Das in Ebony Black lackierte und mit Klimaautomatik und Lederpolsterung ausgestattete Sondermodell bietet einen Preisvorteil von 2.980 Euro (Grundpreis 23.190 Euro). Da Autogas bis 2018 steuerlich begünstigt ist, besteht zugleich ein langfristiger Kostenvorteil gegenüber den konventionellen Kraftstoffsorten Super und Diesel. Das schwefelfreie Autogas soll bis zu 20 Prozent weniger Treibhausemissionen und bis zu 80 Prozent weniger Schadstoffemissionen verursachen, als bei der Verbrennung von Benzin entsteht. Allerdings sorgt der schlechte Brennwert von LPG auch für einen Mehrverbrauch von bis zu 20 Prozent.
Bei der Umrüstung der Fahrzeuge auf LPG vertraut Hyundai Motor Deutschland auf die Ecoengines GmbH aus Flein. Die bivalente Autogasanlage, auf die über eine Bauteileversicherung eine Garantie von drei Jahren gewährt wird, stammt vom italienischen Hersteller Lovato und kann sowohl mit Otto-Kraftstoff als auch mit Flüssiggas betrieben werden. Die Umschaltung auf Autogas erfolgt im Fahrbetrieb automatisch, wenn der Verdampfer seine Betriebstemperatur erreicht und wird per Leuchtdiode im Umschalter angezeigt. Reicht während der Fahrt die Gasmenge im 57 Liter großen Tank nicht mehr aus, schaltet das System automatisch auf Benzinbetrieb um. Durch die beiden Tanks fällt die maximal mögliche Reichweite deutlich größer aus als beim Bruder mit reinem Benzinantrieb. Da der Einbau des Flüssiggastanks in der Reserveradmulde erfolgt, bleibt auch das Kofferraumvolumen voll erhalten. In Kürze soll das Umrüstangebot um weitere Hyundai-Modelle mit Flüssiggasantrieb ausgebaut werden. Das Angebot reicht dabei vom Kleinstwagen i10 bis zur Limousine Grandeur mit 3,3-Liter-V6-Benzinmotor. "Derzeit schulen wir unsere Händler, damit künftig die Umrüstung vor Ort erfolgen und den Kunden auch ein qualifizierter Service geboten werden kann", sagt ein Unternehmenssprecher. Bereits 150 Vertriebs- und Servicepartner haben sich ausbilden lassen.