Verantwortlich für den leichten Umsatzrückgang war vor allem der Absatzrückgang auf dem französischen und europäischen Kernmarkt. Hier ging der Umsatz 2006 um 4,2 Prozent zurück während der Renault-Absatz um 8,7 Prozent sank. Grund seien bevorstehende Modellwechsel, hieß es. In anderen, für den Konzern weniger bedeutenden Regionen stieg der Umsatz dagegen um 2,3 Prozent und machte nun immerhin 30 Prozent des weltweiten Umsatzes aus nach 27 Prozent im Vorjahr. Die Verkäufe in Lateinamerika und Osteuropa stiegen zweistellig.
Für 2007 rechnet Renault wieder mit einem leichten Anziehen der Umsätze. In Europa werde Renault im zweiten Halbjahr von den Nachfolgemodellen für Twingo und Laguna profitieren, hieß es. Insgesamt sollen 2007 acht neue Modelle auf den Markt kommen. Der weltweite Umsatz werde dadurch im laufenden Jahr leicht ansteigen. Dieses Wachstum werde sich jedoch weitgehend erst im zweiten Halbjahr einstellen. Das Jahr werde daher ein "Jahr der Gegensätze", hieß es.
2008 will Renault dann sieben, 2009 gar neun neue Modelle der Marken Renault, Dacia und Samsung präsentieren.
Die Umsatzrendite soll 2007 wieder auf 3,0 Prozent steigen, nach 2,56 Prozent im vergangen Jahr. 2005 hatte sie noch bei 3,2 Prozent gelegen. Ein hehres Ziel, denn im ersten Halbjahr 2007 werde die Umsatzrendite noch unter der von 2006 liegen, und erst im zweiten Halbjahr soll sie wieder deutlich ansteigen. Für die mittelfristige Zukunft gibt sich Renault ambitioniert: Bis 2009 soll sich die Umsatzrendite auf sechs Prozent mehr als verdoppeln.
In diesem Jahr baut Renault die Fertigungskapazitäten in Indien, Rumänien und Russland eifrig aus. Dennoch will Ghosn die derzeit nicht ausgelasteten Werke in Westeuropa behalten - mit dem geplanten Mehrabsatz von 800.000 Autos bis 2009 im Hinterkopf.
Renault wird unterdessen seine Mitarbeiter mit 174,20 Millionen Euro am Gewinn des Jahres 2006 beteiligen. Jeder erhalte je 100 Euro Bruttolohn 120,25 Euro, mindestens aber 2565,81 Euro ausgeschüttet, teilte der Konzern mit. Renault schüttet damit sechs Prozent des Gewinns nach Steuern, aber vor den Einnahmen aus Firmenbeteiligungen aus.
Die Gewerkschaften würdigten die "bemerkenswerte finanzielle Gesundheit" der Renault SA, klagten aber, dies werde auf Kosten der Beschäftigung und der Kaufkraft der Mitarbeiter erreicht. "Die Mitarbeiter sind die großen Verlierer", hieß es. Der "Vertrag 2009" zeige, "wie man bei verlangsamter Produktion Profit schafft".