Paris. Der Chef des französischen Autobauers PSA, Phillipe Varin, ist von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zu einem Treffen gebeten worden. Grund dafür ist die drohende Schließung eines PSA-Werkes in Aulnay nahe Paris. Die Ankündigung des Treffens erfolgte, nachdem Gewerkschaftsvertreter eine Protestveranstaltung vor der Wahlkampfzentrale des französischen Präsidenten veranstaltetet hatten. Diese Protestveranstaltung fand zu einem für den Präsidenten ungünstigen Zeitpunkt statt, da in zehn Tagen Präsidentschaftswahlen sind und der amtierende Präsident Umfragen zufolge hinter dem Herausforderer Francois Hollande liegt.
Sarkozy versprach einem Bericht von "Automotive News Europe" zufolge, dass er in einem Dreiertreffen mit Gewerkschaftsvertretern und Unternehmensführung alles Mögliche tun werde, um die Fabrik in Aulnay zu retten.
Die Gewerkschaft von PSA erhöht nun kurz vor den Wahlen den Druck auf das Management und die Politik, da in firmeninternen Dokumenten, die bereits im Juni vergangenen Jahres aufgetaucht sind, die Schließung des Werkes geplant ist. Im Werk Aulnay sind 3500 Angestellte beschäftigt, die dort den Citroen C3 fertigen.
Die in dem Dokument erwähnte Schließung des Werkes Aulnay mit einem anschließenden Verkauf des Fabrikgeländes sorgt für Furore, da eine Ankündigung der Schließung des Standortes Aulnay nicht vor den jetzt anstehenden Präsidentschaftswahlen erfolgen sollte.