Rekord bei der deutschen Pkw-Produktion erwartet

Essen. Die deutsche Pkw-Produktion wird in diesem Jahr mit knapp 5,9 Millionen Fahrzeugen ein neues Rekordergebnis aufweisen, erwarten die Experten des Beratungsunternehmens R. L. Polk. Ab 2012 werden dann demnach mindestens sechs Millionen neue Pkw deutsche Produktionsstätten verlassen.

Haupttreiber dieser Entwicklung ist Polk zufolge der Export. Nachdem 2010 der bisherige Höchststand knapp verfehlt wurde, sei ab diesem Jahr ein kontinuierliches Wachstum auf über 4,7 Millionen Pkw in 2014 zu erwarten. Die heimische Nachfrage werde zwar weiterhin von deutschen Modellen dominiert - ihr Anteil beträgt immer noch knapp 65 Prozent - aber die Modelle deutscher Hersteller, die im Ausland produziert werden, gewinnen an Bedeutung: In den nächsten Jahren werden über 20 Prozent aller Neuzulassungen auf Modelle deutscher Hersteller entfallen, die außerhalb Deutschlands produziert wurden, heißt es in der aktuellen Studie.

Die große Stütze der deutschen Pkw-Produktion bleibe die hohe Nachfrage aus dem europäischen Ausland. Über 60 Prozent aller Exporte gehen in Länder dieser Region. Hier seien die Wachstumspotenziale aufgrund der größtenteils gesättigten Märkte zwar gering, bildeten aber das Fundament für die deutsche Pkw-Produktion. Die Wachstumsdynamik kommt laut Polk durch steigende Nachfrage in den Ländern Amerikas und Asiens.

Bis Ende dieses Jahres wird Großbritannien das wichtigste Abnehmerland für Pkw aus deutscher Produktion sein. Allerdings bereits 2012 könnte es durch die USA eingeholt werden. Dort wird aufgrund der verbesserten allgemeinen Nachfrage und der begonnen Modelloffensive deutscher Hersteller mit deutlichen Zuwächsen gerechnet.

Die Exportzuwächse nach China werden sich laut Polk trotz zunehmender lokaler Produktion fortsetzen. Allerdings werden auch in näherer Zukunft weiterhin mehr Pkw in die USA exportiert werden als nach China.

"Natürlich ist der automobile Produktionsstandort Deutschland nicht vollkommen gegen Risiken wie Nachfrageeinbrüche in einzelnen Regionen gefeit. Aber aufgrund seiner breit gefächerten Verkäufe in alle Teile der Welt steht er wesentlich besser da als die Produktionsstandorte anderer Länder“, so das Fazit der Essener Marktforscher von Polk.