Produktion von Nutzfahrzeugen auf Rekordniveau

Frankfurt am Main/ München. Noch nie konnten die deutschen Nutzfahrzeughersteller in den ersten vier Monaten eines Jahres so viele Lkw und Transporter produzieren wie 2007, teilt der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. Getragen vom guten In- und Auslandsgeschäft weiteten sie ihre Fertigung bis April um 13 Prozent auf über 157.000 Nutzfahrzeuge aus. Dabei stieg die Produktion von Transportern um 14 Prozent, die von schweren Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen um 13 Prozent. Im April wurden mit gut 15.000 Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen 15 Prozent mehr Fahrzeuge hergestellt. Die Transporterfertigung legte den VDA-Zahlen zufolge sogar um 20 Prozent zu.

Im vierten Jahr in Folge haben laut VDA die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland kräftig angezogen. Bis April 2007 stiegen die ausländischen Bestellungen für Nutzfahrzeuge über sechs Tonnent um 32 Prozent, im April sogar um 40 Prozent. Die Ordereingänge für Nutzfahrzeuge bis sechs Tonnen aus dem Ausland legten ebenfalls kräftig zu und übertrafen im April das Vorjahresniveau um 20 Prozent. In den ersten vier Monaten überschritten sie das bereits hohe Vorjahresniveau sogar um 26 Prozent.

Dank der kräftigen Nachfrage aus Osteuropa und Asien sowie steigender Marktanteile der deutschen Hersteller übertrafen die Exporte von Nutzfahrzeugen bis sechs Tonnen laut VDA bis April das Vorjahresergebnis um 19 Prozent, im April kletterten sie um 33 Prozent. Die Ausfuhr von schweren Lkw konnte im bisherigen Jahresverlauf um 15 Prozent gesteigert werden, im April gar um 31 Prozent.

Die inländischen Bestellungen für Nutzfahrzeuge über sechs Tonnen stiegen bis einschließlich April 2007 um 26 Prozent. Im April boomten die Bestellungen erneut und stiegen um 43 Prozent. Die Ordereingänge für Nutzfahrzeuge bis sechs Tonnent aus dem Inland übertrafen sowohl im April als auch in den ersten vier Monaten das Vorjahresniveau um 22 Prozent. Neue Modelle, eine kräftige Investitionsgüterkonjunktur und steigende Transportvolumina sowie eine Bestandsausweitung im Speditionsgewerbe haben laut VDA die Nutzfahrzeugnachfrage in den letzten Monaten damit weiter belebt.

Auf dem Inlandsmarkt war es vor einem Jahr – insbesondere im Bereich über sechs Tonnen – aufgrund der Einführung des digitalen Tachographen im April zu einem starken Vorzieheffekt gekommen (+140 Prozent). Demzufolge brachen die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen im April im Vergleich zum Vorjahresergebnis laut VDA "erwartungsgemäß" um 59 Prozent ein.

Der Transporterabsatz legte dagegen nochmals leicht zu (+ 1 Prozent). In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden in Deutschland 7 Prozent mehr leichte Nutzfahrzeuge neu zugelassen. Der Absatz von Lkw über sechs Tonnen unterschritt zwar aufgrund des Sondereffekts das Vorjahresvolumen um 24 Prozent, im weiteren Jahresverlauf sollte die Absatzlücke aber mehr als ausgeglichen werden. Höchststände beim Auftragsbestand von Transportern und schweren Lkw werden auch in den nächsten Monaten Garant für ein anhaltend erfreuliches Nutzfahrzeuggeschäft und gut ausgelastete Kapazitäten bei den Herstellern sein.