Leipzig. Der Stuttgarter Autobauer Porsche hat am Dienstag offiziell die Produktion des neuen Modells Panamera gestartet. In die Entwicklung des viertürigen Coupés hat Porsche eine Milliarde Euro gesteckt. Der Wagen kommt im September in den Handel. Der Viersitzer soll den Absatz bei dem von Finanznöten und Übernahmegerangel mit VW gebeutelten Autobauer ankurbeln. "Jede Krise ist letztendlich eine Chance. Für uns ist das das richtige Fahrzeug zur richtigen Zeit", sagte Porsche-Vorstand Michael Macht. "Das hilft uns über die Zeit 2009/2010 und dann hoffen wir, dass die Automobilkonjunktur wieder anzieht." Mit seiner vierten Baureihe will Porsche neue Zielgruppen erreichen und der Konkurrenz in der Luxus- und Oberklasse Kunden abjagen. Trotz der aktuellen Krise sei die Zahl der Vorbestellungen erfreulich und "höher als erwartet", sagte Macht, nannte aber keine Zahlen.
Pro Jahr will Porsche 20.000 Panamera verkaufen. In Leipzig wurden bisher 200 neue Mitarbeiter eingestellt. Damit arbeiten jetzt 600 Menschen in dem Werk, das mit einer Investition von 150 Millionen Euro erweitert wurde.
Seit 2002 wird in dem sächsischen Porsche-Werk produziert. Es wurde zunächst eigens für den sportlichen Geländewagen Cayenne gebaut, der mittlerweile in zweiter Generation vom Montageband rollt. Bisher liefen 260.000 Cayenne vom Band. Derzeit sind es 120 täglich. Laut Macht ist der Cayenne-Absatz um 20 bis 25 Prozent eingebrochen. Hauptabsatzmarkt für das Modell und für Porsche insgesamt sind die USA. Porsche investierte in den Neubau auf der grünen Wiese 127 Millionen Euro.
Ebenfalls aus Leipzig kam der teuerste Porsche, der Supersportwagen Carrera GT. Er wurde in limitierter Serie - 1270 Stück - hergestellt. Die Produktion lief 2006 aus. Nachdem Leipzig den Zuschlag für die Panamera-Produktion bekommen hatte, wurde der Standort für 150 Millionen Euro erweitert. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 400 auf 600. Für beide Modelle liefert Volkswagen die Rohkarossen. Die Motoren kommen aus Stuttgart-Zuffenhausen. (Mit Material von dpa)