München. Die Zusammenarbeit von BMW und PSA Peugeot Citroen bei Hybridkomponenten steht auf der Kippe. Das berichtet die "La Tribune" am heutigen Donnerstag (21.6.) auf ihrer Website. Laut des Artikels sei BMW von der im März angekündigen Zusammenarbeit von PSA und General Motors nicht angetan, zudem mache sich BMW-Chef Norbert Reithofer Sorgen über die finanzielle Situation der Franzosen. Ein BMW-Sprecher bestätigte auf Anfrage von Automobilwoche zwar, dass das Joint-Venture mit PSA zur Diskussion stehe, allerdings dementierte er Aussagen von "La Tribune", Reithofer habe Zweifel an dem langjährigen Partner aufkommen lassen.
PSA bestätigte am Donnerstag, dass das Joint-Venture mit BMW zur Kooperation im Bereich Elektromobilität und Hybridtechnik (BPCE) auf dem Prüfstand stehe. "In der Folge der neuen Allianz mit General Motors sind PSA und BMW dabei zu prüfen, welche Konsequenzen sich daraus für das Joint-Venture BPCE ergeben", sagte ein Deutschlandvertreter des PSA-Konzerns in Berlin. Am Donnerstag seien darüber die jeweiligen Entwicklerteams bei PSA informiert worden. Wann bezüglich des Joint-Venture eine Entscheidung fallen werde, sei derzeit noch nicht abzusehen.
GM und PSA hatten im Februar diesen Jahres bekannt gegeben, künftig gemeinsam Autos zu entwickeln und gemeinsam Teile einzukaufen. Die Allianz soll zu milliardenschweren Einsparungen führen. Wie Automobilwoche aus Branchenkreisen erfuhr, stellt sich GM gegen eine weitere Zusammenarbeit von PSA mit BMW.
Der BMW-Konzern will die begonnene Forschung zum Thema Elektrifizierung weiterführen – unangeachtet dessen, wie die weitere Zusammenarbeit mit PSA verlaufen werde. "Die Ausgestaltung wird in den nächsten Wochen geklärt", so der BMW-Sprecher. Nicht betroffen von den derzeitigen Überlegungen sei die langjährige Zusammenarbeit zwischen BMW und PSA bei Vier-Zylinder-Motoren. Das bestätigt auch PSA: "In keiner Weise betroffen ist die bestehende Kooperation mit BMW bei Benzinmotoren. Diese Kooperation ist für beide Seiten sehr nützlich und wird unabhängig von der Allianz zwischen PSA und General Motors fortgeführt."
Ziel der Kooperation waren schnellere Entwicklungsprozesse und Kostenvorteile. Unter dem Namen "BMW Peugeot Citroen Electrification" wollen die Konzerne Hybrid- und Antriebskomponenten entwickeln und fertigen. 2015 sollte die Produktion im Peugeot-Werk in Mülhausen im Elsass starten. Die gemeinsame Entwicklung bei BMW in Garching ist bereits angelaufen. BMW und PSA gaben im vergangenen Jahr die Investitionssumme in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro an. (Mitarbeit: Michael Knauer; Foto: BMW)