München. Noch immer ist keine endgültige Entscheidung über das neue Personalkonzept bei BMW gefallen. Eigentlich wollte Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch auf der Betriebsversammlung am heutigen Mittwoch (18.5.) in München den Beschäftigten die Eckdaten vorstellen, doch wie Automobilwoche erfuhr, konnte er nur seine eigene Position darstellen, nicht das komplett überarbeitete Flexibilisierungs-Konzept.
Seit mittlerweile vier Monaten verhandeln die BMW-Unternehmensführung und der Betriebsrat über den Einsatz von Leiharbeitern. Derzeit hat der Münchner Autobauer laut Angaben des Betriebsrates einen Leiharbeiter-Anteil von 17 Prozent – mehr als jeder andere deutsche Autohersteller. Schoch hatte bereits bekannt gegeben, dass der Anteil auf bis zu acht Prozent reduziert werden soll, tausende Zeitarbeiter sollen in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.
Bei BMW wollte man sich auf Anfrage von Automobilwoche zu dem neuen Personalkonzept nicht äußern: "Es ist noch nichts unterschrieben", so ein Sprecher. Wie aus gut unterrichteten Unternehmenskreisen zu erfahren war, hat der Konzern dem Gesamtbetriebsrat bereits am Montag ein unterschriftreifes Konzept vorgelegt – doch die Abstimmung zwischen den Betriebsräten der verschiedenen deutschen Werke dauert länger als erwartet.
Ein Grund für die monatelangen zähen Verhandlungen über die Reduzierung der Zahl an Leiharbeitern waren die hohen Abfindungen, die BMW im Krisenfall Festangestellten bezahlen muss, denen gekündigt wird. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern wurden neue Arbeitszeitmodelle entwickelt, mithilfe derer die Flexibilität in der Produktion und der Erhalt der Arbeitsplätze gesichert werden sollen. Bei BMW geht man davon aus, dass das Personalkonzept in den nächsten Tagen unterschrieben wird. (Foto: BMW)