Neues Werkzeug im Geschäft mit Gebrauchten bei Mercedes-Benz

Hamburg. Der Daimler-Konzern will in seinen Mercedes-Niederlassungen mit einem EDV-gestützten Managementwerkzeug die Abwicklung des Gebrauchtwagengeschäfts neu strukturieren. Nach dem Testeinsatz des sogenannten AlphaController des Hamburger Softwarehauses Alpha Online in dreizehn Mercedes-Benz-Niederlassungen soll das System nun flächendeckend eingeführt werden.

Mit dem AlphaController können nach Angaben des Anbieters schneller und transparenter als bisher "alle Abläufe der Gebrauchtwagenhereinnahme sauber strukturiert und der jeweilige Status eines Fahrzeugs abgebildet" werden. Die Verkürzung der Bearbeitungszeit erfolge bei gleichzeitiger Verbesserung der Datenqualität. Alle Daten werden in einer elektronischen Fahrzeugakte gespeichert, die an den einzelnen Stationen vervollständigt wird.

Als weiterer Vorteil gilt, dass die im Gebrauchtwagenbereich tätigen Bewerter durch den Einsatz mobiler Datengeräte wie PDA oder Tablett-PC räumlich und zeitlich flexibel sind. Unabhängig sind die Nutzer des neuen Managementwerkzeugs nach Angaben von Alpha Online auch bei der Entscheidung, ob die Fahrzeugbewertung von eigenen Mitarbeitern vorgenommen oder einer externen Prüforganisation übertragen wird. Wirtschaftliche Vorteile ergäben sich neben der Prozessoptimierung zudem durch eine bessere Preiskalkulation, da alle Mängel sogleich erkannt und Fehlteile verlässlich festgestellt würden.

Nach dem Ende der Umweltprämie, die im Neuwagengeschäft in Deutschland einen monatelangen Boom ausgelöst hatte, erwarten viele Branchenkenner nun eine wachsende Bedeutung des Gebrauchtfahrzeugsegments. Aufgrund der anhaltenden Autokrise und des damit oft verbundenen Zwangs zu personellen Einsparungen jedoch versuchen viele Betriebe, die Abwicklung der Transaktionsschritte zu beschleunigen. Mit Blick auf das Vertriebsgeschäft insgesamt hatte etwa Christian Klingler, Mitglied des Markenvorstands von Volkswagen, im Gespräch mit Automobilwoche jüngst bekräftigt: "Unser Thema ist vor allem die Verfeinerung und Verbesserung bestehender Abläufe“. VW müsse im Vertrieb das Rad nicht permanent neu erfinden, sondern sich "auf Kernprozesse konzentrieren“.