Im Interview mit dem Fachtitel 'Auto Motor und Sport' sagte Audi-Chef Bram Schot, entscheidender als die Frage, ab wann Audi nur noch Autos mit elektrischen Antrieben anbietet, sei die Überlegung, ob die Premiummarke künftig in einer ganzen Baureihe auf Verbrenner verzichtet. Welche Baureihe er dabei im Blick hat, verriet Schot allerdings nicht.
Schot: „Ich schaue mir an, wie sich das Segment der Limousinen weiterentwickelt. Und wie schnell Kunden in bestimmten Klassen von der Elektrifizierung begeistert sind. Und ich schaue mir an, wer am ehesten bereit ist, dafür auch etwas zu bezahlen“.In den nächsten 24 Monaten plant Audi zwölf neue E-Autos und Plug-in-Hybride. Bis 2025 kündigt Schot insgesamt 30 neue, elektrifizierte Modelle an.
Schot sagt gegenüber dem Blatt weiter: „Mich interessiert nicht, der Erste zu sein. Ich will immer der Beste sein.“ Für die Zukunft von Audi nennt er im Interview ein klares Ziel: „Wir wollen im Konzern die führende Marke sein, was Technologie betrifft.“Schots Überlegungen zur Zukunft der Marke stoßen nicht überall auf Zustimmung. Der Betriebsrat hat den Audi-Chef und seinen Vorstandskollegen scharf kritisiert.
Der Vorstand habe dem Betriebsrat eine "Giftliste" mit geplanten Einsparungen vorgelegt. Aber er habe keine Zukunftsstrategie, in der E-Mobilität, Batterie- und Brennstoffzellen, Carsharing und der Wandel zum Mobilitätsdienstleister verankert seien, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Jörg Schlagbauer auf einer Betriebsversammlung in Ingolstadt.
"Wir können noch nicht nachvollziehen, wie wir Audi mit diesen Mitteln wieder an die Spitze bringen wollen", sagte Schlagbauer. "Die Zeit der schönen Worte und großen Reden ist vorbei - jetzt müssen Perspektiven und verlässliche Entscheidungen her!" (Mit Material von dpa)
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