Der neue Ride-Pooling Sechs-Sitzer ist exklusiv für Ride-Pooling-Dienste konzipiert und ausgelegt – mit freistehenden Sitzen, viel Beinfreiheit und Komfortfunktionen wie eine dimmbare Leselampe oder USB-Ports zum Laden von Smartphones. Jedes Fahrzeug biete zudem schnelles WLAN. Für Gepäck gibt es neben dem Fahrer einen gut einsehbaren Extrabereich.
„Das Fahrzeug steht für absoluten Komfort und ist für uns wichtiger Bestandteil eines konsistenten Serviceerlebnis'. Wir haben dazu im Rahmen des „MOIA Co-Creation-Prozesses“ immer wieder potenzielle Nutzer über alle Altersgruppen hinweg eingebunden. Viele der Ideen sind bereits in die Entwicklung dieses Fahrzeugs eingeflossen. Parallel arbeiten wir an weiteren, zukünftigen Versionen“, sagt Robert Henrich, COO von MOIA. Das Beispiel könne durchaus im VW-Konzern Schule machen, lässt Chefstratege Sedran durchblicken. "Die Arbeitsweise hat uns rund 50 Prozent der üblicherweise benötigten Zeit eingespart", so Sedran.
Ein plakatives Beispiel, was die Nutzerbefragungen ergaben: Die Farbe. Das leuchtende Maja-Gelb soll im Stadtverkehr auffallen - im Gegensatz zu anderen Shuttle-Diensten.
Das MOIA-Fahrzeug - entstanden auf der Plattform eines VW-Crafters und mit einer Lithium-Ionen-Batterie bestückt, die auch den nächsten Audi e-tron mit Energie versorgen wird - wurde gemeinsam mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen Osnabrück entwickelt. Eckhard Scholz, Vorstand von Volkswagen Nutzfahrzeuge. „Dass wir in nur zehn Monaten ein neues, konsequent auf den Zweck Ride-Pooling konzipiertes Fahrzeug bauen konnten, macht uns stolz.“
Der Vorteil der Arbeitsweise: Sollte ab 2019 tatsächlich der Roll-Out in mehrere Städten gleichzeitig beginnen, lässt sich das Modell schnell in größeren Stückzahlen abrufen.
Aber was ist eigentlich aus dem Budd-e und dem autonomen Konzept Sedric geworden? Sedric sei ein erster Linie ein weiter Blick in die Zukunft gewesen, der Versuch zu zeigen, wie ein Robo-Taxis aussehen könne, erklärt Sedran. Jetzt sei es darum gegangen, eine schnelle Lösung für das Hier und Jetzt zu finden.
Das ist Moia und VW gelungen. Ob und wann der Konzern mit Moia Geld verdient, ist noch gänzlich unklar. Aber "der Geist ist aus der Flasche", sagt Chef Harms. Wenn also neue Geschäftsmodelle den klassischen Autoverkauf kannibalisieren, dann soll es doch lieber im eigenen Hause passieren. Strategiechef Sedran nickt. Ob er Zahlen über die geplanten Umsätze bis 2025 verraten will. Thomas Sedran schüttelt den Kopf und lächelt.
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