Stuttgart. Mercedes-Benz ist laut Personalvorstand Günther Fleig weit davon entfernt, die Zahl seiner Mitarbeiter zu reduzieren. "Die Beschäftigungslage bei Mercedes-Benz in Deutschland ist mindestens bis 2005 stabil. Momentan stellen wir in Rastatt und einigen Nutzfahrzeug-Werken sogar Leute ein", so Fleig im Gespräch mit Automobilwoche.
Vergangene Woche hatte eine angeblich von Mercedes in Auftrag gegebene Studie der Unternehmensberatung McKinsey für Wirbel gesorgt, wonach die Stuttgarter rund zehn Prozent ihrer 104.000 Mitarbeiter weltweit problemlos abbauen könnten. McKinsey hat laut Fleig keine derartige Studie für Mercedes erstellt, helfe dem Konzern aber bei der permanenten Suche nach Optimierungspotenzialen.
Der Produktionsanlauf der neuen A-Klasse im Werk Rastatt hat laut Fleig den Personalbedarf um "einige hundert" Beschäftigte erhöht. Auch die hervorragende Auftragslage im Nutzfahrzeug-Geschäft mache trotz Produktivitätssteigerungen in den Werken Wörth und Mannheim einen weiteren Personalaufbau notwendig. In keinem deutschen Werk werde derzeit an eine Verkleinerung der Belegschaft gedacht.
Nichtsdestotrotz spürt der Daimler-Personalchef einen wachsenden Kostendruck, der unter anderem durch die Produktion von Wettbewerbern in Niedriglohnländern entsteht. "Dass wir unsere Produktivität stetig weiter verbessern müssen, ist völlig klar", so Fleig. Um die Arbeitsplätze bei Mercedes-Benz zu sichern, versuche man in Gesprächen mit den Betriebsräten, in den Werken die "nicht wertschöpfenden" Zeiten der Mitarbeiter zu reduzieren. Auch würden die Produktionsprozesse kontinuierlich verbessert. Der aktuelle Tarifvertrag erlaube erstmals flexible Regelungen: Öffnungsklauseln gäben den Parteien Spielraum bei der Suche nach Lösungen, die einerseits Arbeitsplätze sichern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbessern.