Mehrheit der Autofahrer traut VW Lösung zu

Ostfildern. Die Mehrheit der deutschen Autofahrer traut Volkswagen eine zufriedenstellende Lösung der vom Abgas-Skandal verursachten Probleme zu. In einer aktuellen Umfrage im Auftrag der DAT sagten dies 63 Prozent. Keine zufriedenstellende Lösung erwarten 22 Prozent. Unter den VW-Fahrern ist das Vertrauen dabei höher: Hier sagen 74 Prozent ja, zehn Prozent Nein.

"Auf Basis dieser positiven Ausgangslage müsste eine erfolgreiche Bewältigung der Krise möglich sein", sagt der Sprecher der DAT-Geschäftsführung, Jens Nietzschmann. Dabei müsse aber weiterhin in die Geschlossenheit zwischen Konzern und Handel investiert werden. "Die Endverbraucher werden immerhin auch im Rahmen der Rückrufaktionen hauptsächlich von ihrer Werkstatt vor Ort betreut. Deshalb kommt es vor allem auf die Automobilbetriebe an, dass das Vertrauen der Endverbraucher im Zusammenhang mit der Bewältigung der Krise nicht enttäuscht wird", sagte er.

Derweil drohen Konzern und Handel weiterhin deutliche Absatzverluste. 17 Prozent der befragten Autofahrer, die allesamt innerhalb der nächsten 24 Monate einen Autokauf planen, sagten, sie würden sich sehr wahrscheinlich aufgrund des Abgas-Skandals keinen VW kaufen. 46 Prozent sagten der Skandal habe keinen negativen Einfluss auf ihre Kaufentscheidung, weitere 37 Prozent sagten, sie würden sich auch ohne Abgas-Skandal keinen VW kaufen.

Zwar sind solche Aussagen mit Vorsicht zu interpretieren, sollten die Befragten ihre Ankündigung wahr machen, könnte das VW zehntausende Verkäufe kosten. Unter den bisherigen Kunden der Wolfsburger ist die Betroffenheit allerdings niedriger. Hier sagen neun Prozent, sie würden wegen des Skandals die Marke wechseln, 83 Prozent ist er egal und acht Prozent würden unabhängig davon nicht mehr zu einem Volkswagen greifen.

Auch dem Diesel als Technologie schadet der Abgasskandal. Neun Prozent der Befragten wollen sich deswegen keinen Diesel mehr kaufen - unabhängig davon, mit welchem Kraftstoff sie derzeit unterwegs sind.

Über ein anderes Ergebnis der Befragung hat die Automobilwoche bereits berichtet: Nicht einmal jeder sechste Befragte konnte richtig benennen, dass es im Abgas-Skandal um Stickoxide geht. Dagegen glaubten 64 Prozent, das entscheidende Problem seien die CO2-Werte.

Die Befragung war ein Nachtrag zum alljährlichen DAT-Report. Dieser steht inzwischen unter www.dat.de/report zum Download bereit.