München. Der japanische Autobauer Mazda prüft einem Medienbericht zufolge eine Kooperation mit Fiat, die über das bereits bekannte Roadster-Projekt hinausgeht. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, wollen sich Mazda-Präsident Takashi Yamanoucchi und Fiat-Chef Sergio Marchionne am Rande des Pariser Automobilsalons Ende September treffen und weitere Details besprechen. "Wir loten eine engere Zusammenarbeit mit Fiat in Europa aus. Das kann im Vertrieb sein und in der Produktion. Fiat hat offensichtlich freie Kapazität in seinen Werken. Wir überlegen, ob und wie wir die nutzen können", erklärt Yamanoucchi.
Mazda will sein Wachstum außerhalb von Japan vorantreiben und künftig 1,7 Millionen Fahrzeuge verkaufen. Die engere Zusammenarbeit mit Fiat hätte für die Japaner aber noch einen weiteren Vorteil: Sie könnten so das nachteilige Yen-/Euro-Verhältnis eindämmen. Wie bereits berichtet, hat Mazda nach dem Ende der strategischen Allianz mit Ford in Fiat einen neuen Kooperationspartner gefunden. Geplant ist die gemeinsame Entwicklung und Produktion eines neuen Roadsters für die Marken Mazda und Alfa Romeo. Die Fahrzeuge sollen dabei auf der Hinterradantriebs-Architektur des Mazda MX-5 der nächsten Generation basieren. Ziel ist die Entwicklung zweier klar differenzierter, optisch eigenständiger und markenspezifischer leichtgewichtiger Roadster. Produziert werden sollen die Fahrzeuge bei Mazda in Japan. Ab 2015 soll dort dann auch das Alfa-Romeo-Modell vom Band laufen. Dennoch wollen beide Unternehmen finanziell unabhängig voneinander bleiben. "Wir haben nicht vor, uns an Mazda zu beteiligen", erklärte Fiat-Vorstandschef John Elkann kurz nach dem Bekanntwerden der geplanten Kooperation.Mazda will Partnerschaft mit Fiat intensivieren
Der japanische Autobauer Mazda will die Zusammenarbeit mit seinem italienischen Kooperationspartner Fiat einem Medienbericht zufolge noch enger zurren. So sollen beide Unternehmen nicht nur einen gemeinsamen Roadster produzieren, sondern auch generell enger zusammenarbeiten. Denkbar wäre dies zum Beispiel in den Bereichen Vertrieb oder Produktion.
Fiat kämpft mit Überkapazitäten
Fiat leidet zunehmend unter der schwachen Nachfrage in Südeuropa. Mitte der Woche hatte der italienische Autobauer angekündigt, dass die Produktion im Fiat-Werk Pomigliano d' Arco im September und Oktober für zwei Wochen unterbrochen wird. Die Mitarbeiter sollen vom 24. bis zum 28. September und vom 1. bis zum 5. Oktober zuhause bleiben. Die Sommerferien in dem Werk, in dem Fiat den Kleinwagen Panda baut, sind bereits um zwei Wochen verlängert worden.
Am 3. Juli hat Sergio Marchionne, der Chef von Fiat und Chrysler, angekündigt, ein Werk in Italien schließen zu wollen, wenn es keine wirtschaftlich vertretbare Möglichkeit gebe, dort Autos für den nordamerikanischen Markt zu bauen. Fiat hat bereits 2011 ein Werk auf Sizilien geschlossen. Der Konzern verdankte es im vergangenen Halbjahr nur dem Erfolg von Chrysler in den USA, dass er nicht in die Verlustzone abgerutscht ist.Ebenso wie andere Massenhersteller in Europa leidet Fiat unter dem schwierigen Marktumfeld. Vor allem in Südeuropa drückt die Wirtschaftskrise die Verkaufszahlen. In den ersten sechs Monaten verkaufte die Fiat-Gruppe in Europa 456.191 Fahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Minus von 16,5 Prozent.
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