Neu Delhi. Nach schweren Ausschreitungen in einer Fabrik des indisch-japanischen Autobauers Maruti Suzuki in der Nähe von Neu Delhi ist die Produktion vorübergehend eingestellt worden. Auch knapp eine Woche nach den gewalttätigen Protesten, bei denen eine Person ums Leben kam und rund 100 Menschen verletzt wurden, steht noch nicht fest, wann die Produktion in dem Werk nach der Hauptstadt Neu-Dehli wieder aufgenommen werden kann. Shinzu Nakanishi, für das indische Geschäft von Suzuki verantwortlich, hofft, dass die Produktion binnen eines Monats wieder anlaufen kann. Zuvor gelte es aber, die Vorfälle durch die zuständigen Behörden untersuchen und aufklären zu lassen. So lange bleibe die Fabrik auf jeden Fall geschlossen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Exporte aus Japan soll es in dieser Zeit dennoch nicht geben, erklärt Nakanishi.
Jeder Tag Stillstand kostet Maruti-Suzuki bares Geld. Rund 650.000 Autos rollen jährlich aus der Fabrik, mit einem Marktanteil von deutlich über 40 Prozent ist Maruti Suzuki Marktführer in Indien. Etwa 30 Prozent des Vorsteuergewinns kommen von der indischen Tochtergesellschaft Maruti-Suzuki. Der japanische Autobauer Suzuki Motors ist mit 54 Prozent an dem Joint Venture beteiligt. Seit August vergangenen Jahres kommt es immer wieder zu Protesten und Streikationen von Arbeitern – Firmenangaben zufolge haben die Arbeitnehmerproteste bis heute Produktionsausfälle in Höhe von umgerechnet mehr als 400 Millionen Euro verursacht. Suzuki musste seine Produktion im vergangenen Jahr für 60 Tage ruhen lassen, weil die Arbeitnehmer für Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gingen.Neben Suzuki haben auch die Autobauer Honda und Toyota immer wieder mit Mitarbeiterprotesten zu kämpfen. Zuletzt gab es im chinesischen Guandong Probleme, weil die Zulieferer streikten.