Kräftiges Wachstum im Autogeschäft

Insgesamt konnte der TÜV Süd 2017 ein Umsatzwachstum von 3,6 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro und beim operativen Ergebnis ein Plus von 7,4 Prozent auf 217 Millionen Euro verzeichnen.

Das Segment Mobility wuchs dabei um gut fünf Prozent auf 772 Millionen Euro Umsatz überproportional – auch, weil das größte Segment Industry schwächelte und nur minimal auf 961 Millionen Euro zulegte. Der Bereich Certification, in den auch Batterietestcenter fallen, wuchs um 7,4 Prozent auf 714 Millionen Euro.

Umsatzstärkste Region war 2017 erneut Europa. Der Umsatz kletterte hier um 4,8 Prozent auf über 1,8 Milliarden Euro. "Mehr als 1,5 Milliarden Euro steuerte unser Heimatmarkt Deutschland bei, auf dem wir ein Umsatzplus von 6,5 Prozent verzeichnen konnten", sagte Finanzvorstand Matthias Rapp.

"Das ist ein sehr guter Wert, wenn man unseren hohen Marktanteil und den harten Wettbewerb in Betracht zieht." Das prozentual stärkste Wachstum erzielte der TÜV Süd in Nord- und Südamerika, wo der Umsatz um 7,2 Prozent auf über 220 Millionen Euro stieg. Die Region Asien/Mittlerer Osten/Afrika steuerte 380 Millionen Euro zum Gesamtumsatz des Konzerns bei.

"Wir sind gut ins Jahr 2018 gestartet und ich bin zuversichtlich, dass wir unsere robuste Geschäftsentwicklung weiter fortsetzen können", sagte Finanzvorstand Rapp. Dazu sollen im laufenden Jahr auch die Investitionen gesteigert werden, von zuletzt 123 Millionen Euro auf 170 Millionen.

"Die Modernisierung und den Ausbau unserer Prüfeinrichtungen werden wir konsequent fortsetzen", kündigte der Vorstandsvorsitzende Axel Stepken an. So sollen in den nächsten beiden Jahren allein in China drei neue Batterietechnologiezentren errichtet werden und das bestehende Netz von Laboren in Deutschland, Kanada, den USA und Südkorea ergänzen. Das Investitionsvolumen dazu liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Insgesamt dominiert aber die Digitalisierung die Agenda des Prüfkonzerns – auch im Automobilbereich. "Wir bringen unsere umfassenden Erfahrungen aus der Homologation von Fahrzeugen und den Hauptuntersuchungen in wichtige Forschungs- und Pilotprojekte ein", sagte Stepken.

So hätten die TÜV-Süd-Experten nicht nur die Zulassung des ersten autonom fahrenden Personenbusses in Deutschland begleitet, sondern arbeiteten auch zusammen mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) an einer offenen Entwicklungsplattform für Autohersteller, Zulieferer und Technologieunternehmen.

Im Rahmen einer Initiative des Vereins der TÜVs (VdTÜV) der hat TÜV Süd zudem ein Konzept für eine "Automotive Platform" entwickelt, die einen sicheren und neutralen Zugang zu den Daten ermöglicht, die moderne Fahrzeuge bereits heute erzeugen.

"Diese Daten sind für verschiedene Nutzungen wie individuelle Wartungsintervalle oder die Festlegung von Versicherungsprämien interessant", sagte Stepken. Ein Markt für solche neuen Dienstleistungen werde aber nur dann entstehen, wenn die Sicherheit und Neutralität des Datenhandlings gewährleistet sei.

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