Golf VII kommt schon Ende 2012

Wolfsburg. Bislang hofften VW-Konkurrenten wie Ford und Opel, Europas größter Autobauer würde sein wichtigstes Modell erst 2013 erneuern. Die siebte Auflage des Kompaktwagens Golf bringt VW allerdings bereits im November 2012 auf den Markt. Dies erfuhr Automobilwoche aus dem Umfeld von VW-Konzernchef Martin Winterkorn.

Der Golf VII wird das erste Modell der Marke Volkswagen, das auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basiert. Auf der betont flexiblen Fahrzeugarchitektur entstehen laut VW-internen Unterlagen "aktuell für fünf Marken unseres Konzerns 37 Fahrzeuge“. Den Anfang macht im Sommer 2012 der neue Audi A3. Die Modulstrategie rühmt Winterkorn als "zentralen Wettbewerbsvorteil“ von VW.

Für den Golf VII feilt VW an verbrauchsoptimierten Downsizing-Motoren. Eine Elektroversion des Fünfsitzers geht 2013 ans Netz. An der stromgetriebenen Version des nächsten Golf arbeitet VW mit Hochdruck. Zwar sei Elektromobilität "eine gewaltige Herausforderung für die Werte, für die unsere Marke steht“, heißt es in internen Papieren von Volkswagen Pkw. Diese Kernwerte lauten "innovativ“ und "werthaltig“ sowie "verantwortungsvoll“. Doch nach intensivem Vergleich mit Konzepten der Wettbewerber und vertraulichen Befragungen von Zielkunden hält der Vorstand an der Planung fest, den E-Golf ab 2013 im Handel zu vertreiben.

"Bisherige Reaktionen auf den Golf blue-e-motion und seine Dominanz bei der Future Car Challenge in England bestärken uns in unserem Konzept, einen vollwertigen Fünfsitzer als leistungsstarkes E-Fahrzeug – also nicht als Verzichtsauto – auf die Straße zu bringen“, heißt es in den Dokumenten.

Vor dem Serienbeginn haben die VW-Ingenieure um VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg allerdings noch hohe technische Hürden zu nehmen. So sei "die Batterie nur eine Stellgröße für die Reichweite“, räumt die VW-Markenführung ein. "Daneben müssen viele weitere Einflussfaktoren wie Aerodynamik, Rollwiderstand, Gewicht, Energieverbräuche und elektrische wie mechanische Wirkungsgrade im Antrieb optimiert werden“. VW habe hier aber "bereits heute einen guten Technik-Stand erreicht“.

Den Verkaufspreis wird VW zwar wie üblich erst kurz vor der Markteinführung fixieren. Dennoch heißt es schon jetzt, der Golf VII mit Elektroantrieb werde "erschwinglich“ sein. "Deshalb führen wir die Antriebe im Konzern zu einem Kostenoptimum zusammen – durch Modularisierung von Batterien, E-Motoren und Leistungselektronik, unabhängig von Längs- und Querbaukasten“.

Verluste, so die Vorgabe bei VW, soll die Elektrotraktion nicht verursachen: "Um in der E-Mobilität wirtschaftlich zu sein, bedarf es außerdem weiterer Kostendegression in den nächsten Jahren. Das können und werden wir schaffen“.