Generation 50 plus: Opel und Mercedes bedrängen VW

Wiesbaden/München. Knapp ein Viertel der Deutschen im Alter unter 50 Jahren (24 Prozent) fährt einen Volkswagen, bei den Pkw-Fahrern über 50 sind es nur 17,8 Prozent. Dies ergibt eine Studie der Unternehmensberatung Marketing Partner aus Wiesbaden. Befragt wurden 1000 Autofahrer in einer repräsentativen Umfrage.

Opel kommt bei den unter 50-Jährigen nur auf 13,5 Prozent, während es bei der Generation 50 plus 17 Prozent sind. Mercedes-Benz fahren nur 3,7 Prozent der unter 50-Jährigen, aber 11,1 Prozent der über 50-Jährigen. Insgesamt können die Top-3-Automarken der Generation 50 plus damit knapp die Hälfte (46 Prozent) aller Autofahrer über 50 Jahre auf sich vereinen.

Mit Blick auf die demografische Entwicklung und die wachsende Bedeutung der Generation 50 plus für die Automobilwirtschaft haben Opel und Mercedes-Benz demnach eine gute Ausgangsposition für die Zukunft, meinen die Experten von Marketing Partner. VW sei zwar auch in der Altersgruppe der über 50-Jährigen die Nummer eins, allerdings nur noch mit geringem Abstand zu Opel.

Betrachtet man die Fahrzeugpräferenz der Älteren, zeigt sich der Studie zufolge, dass die Generation 50 plus im Vergleich zu jüngeren Autofahrern zur mittleren Oberklasse tendiert. So ist der Anteil an Minis, Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen bei über 50-Jährigen im Vergleich zu jüngeren Fahrern geringer. Ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse hingegen fahren laut Marketing Partner 3,8 Prozent der unter 50-Jährigen, aber 8,4 Prozent der über 50-Jährigen. Oberklasse-Autos fahren 3,8 Prozent der jungen und 5,9 Prozent der über 50-jährigen Autofahrer.

Da VW im Segment der mittleren Oberklasse kein Modell anbiete, ist laut Marketing Partner anzunehmen, dass VW-Fahrer, die sich für ein solches interessieren, im Alter zu Fahrzeugmodellen wie etwa dem Audi A6, der Mercedes E-Klasse oder dem Fünfer BMW abwandern.

"Die Generation 50 plus wird künftig die schwache Nachfrage der jüngeren Autofahrer nach Pkws und automobilen Serviceleistungen ausgleichen", sagt Dirk Klapproth, Autoexperte von Marketing Partner. "In Zukunft ist daher weniger mit einem stärkeren Wachstum, sondern vielmehr mit einer Nachfrageverschiebung zu rechnen. Eine Steigerung von Absatz und Marktanteil wird deshalb nur über einen Verdrängungswettbewerb möglich sein. Um sich hier behaupten zu können, ist eine konsequente Ausrichtung an den Wünschen und Bedürfnissen der Generation 50 plus erforderlich", sagt Klapproth. Das betreffe die Modellpalette der Hersteller, den gesamten Vermarktungsprozess sowie das lukrative After-Sales-Geschäft.