München. Die Unfallforscher des Prüf-Unternehmens Dekra haben gemeinsam mit "Auto Bild" einen drei Jahre alten Toyota Prius Hybrid II mit 1,5-Liter-Benzinmotor und Elektromaschine beim Tachostand 124.000 km auf die Crashbahn geschickt. Nach den Vorgaben der amerikanischen FMVSS-Norm – eine entsprechende europäische Norm liegt noch nicht vor – prallte das Hybridauto mit knapp 50 km/h frontal gegen eine schräge Wand. Tritt bei einem solchen Unfall ein Kurzschluss an der Nickel-Metall-Hydrid-Batterie, der Hybridelektrik oder an den Stromleitungen auf, besteht für die Insassen und die Rettungskräfte akute Lebensgefahr. Der Elektroantrieb des Fahrzeuges arbeitet mit Spannungen zwischen 200 und 500 Volt. Doch die Unfallforscher konnten Entwarnung geben: "Bei der Elektrosicherheit bietet der drei Jahre alte Prius noch das gleiche Sicherheitsniveau wie ein neues Fahrzeug", stellten sie fest.
Obwohl die Anprallenergie vor allem in die linke Front, ans Herzstück des Hybridantriebs, geleitet wurde, trat kein Defekt auf, der die Karosserie unter Strom gesetzt hätte. Auch das von der Batterie im Heck zum Motor führende Hochvoltkabel blieb selbst an einer Engstelle zwischen Vorderachse und Karosserie unversehrt. Wie die Online-Messung der Batteriespannung während des Crashtests zeigte, wird der mit Crashsensoren gekoppelte Akku im Moment des Anpralls sofort vom Stromnetz getrennt. Daher stand die Karosserie zu keinem Zeitpunkt des Aufpralls unter Spannung.
Der Crash konnte auch der über der Hinterachse platzierten Batterie nichts anhaben. "Sie ist so gut geschützt, dass sie sogar einen normalen Heckanprall unbeschadet überstehen würde", heißt es in der Pressemitteilung der Dekra. Eine Brandgefahr bestand zu keinem Zeitpunkt.