Frankfurt. Abstimmung mit den Füßen oder versuchte feindliche Übernahme? Der Verband der Fiat Konzern-Händler und -Servicebetriebe will künftig auch die Alfa Romeo-Händler gegenüber dem Importeur vertreten. Hintergrund ist, dass der Verband nach eigenen Angaben inzwischen mehr als zwei Drittel der Alfa-Händler in seinen Reihen hat. Seit der ehemalige Vorsitzende des Alfa Romeo Händlerbeirats Karl Jungkeit sich zusammen mit anderen alten Mitstreitern zur Verfügung gestellt habe, um die Marke Alfa im Verband zu vertreten, steige die Zahl der Alfa-Händler im Verband deutlich.
Inzwischen seien mehr als zwei Drittel der Alfa-Händler im Konzernhändlerverband, sagte dessen Vorsitzender Wilfried Blöbaum. Er zeigte sich zudem zuversichtlich, dass der Fiat-Konzern sich nicht dagegen stellen werde, dass der Konzern-Händlerverband künftig auch die Alfa-Händler vertrete.Fusion durch die Hintertür
Der Alfa Romeo Händlerbeirat ist gegen eine Fusion mit dem Verband der Fiat Konzern-Händler und -Servicebetriebe. Jetzt könnte es gegen den Willen der Beiratsspitze zu einer Fusion durch die Hintertür kommen. Der Fiat Konzern-Händlerverband berichtet von zahlreichen Übertritten und vertritt nach eigenen Angaben bereits die deutliche Mehrheit der Alfa-Händler.
Alfa Romeo Händlerbeirat widerspricht
Peter Eyring, der Vorsitzende des Alfa Romeo Händlerbeirats, widersprach dagegen der Darstellung, dass es eine größere Zahl an Übertritten gegeben habe. Die aktuellen Veränderungen lägen im Rahmen der normalen Fluktuation, sagte er. Eyring betonte, dass er und seine Beiratskollegen die gewählte Vertretung der Alpha-Händler seien und es keine andere Markenvertretung gebe. Er sieht zudem Signale aus dem Fiat-Konzern, dass sich dieser zum Alfa-Händlerbeirat bekenne. Im Bezug zu den aktuellen Aktivitäten des Konzern-Händlerverbands sprach er von einer "geplanten feindlichen Übernahme", wollte sie allerdings nicht weiter kommentieren.
Im Verband der Fiat Konzern-Händler und Servicebetriebe soll Jungkeit die Alfa-Händler zunächst kommissarisch im Vorstand des Konzern-Händlerverbandes vertreten. Zudem soll es zum Thema Vertrieb und Marketing einen eigenen Arbeitskreis für die Marke Alfa geben. In den anderen Arbeitskreisen soll es Vertreter der Alfa-Händlerschaft geben. Jungkeit betonte, es sei nicht so, dass die Alfa-Händlerschaft geschluckt werde. Eyring lehnt eine Fusion dagegen unter anderem mit der Begründung ab, dass die Alfa-Händler im großen Konzern-Händlerverband untergehen würden.
Lesen Sie auch: