Ford stoppt vorübergehend die Bänder

Vsevolozhsk. Ford und sein russischer Joint Venture-Partner Sollers haben ihre Produktion im russischen Werk in Vsevolozhsk vorübergehend gestoppt. Der Grund ist die geringe Nachfrage in dem einst aufstrebenden Zukunftsmarkt. Die Versorgung mit Zulieferer-Teilen sei nicht gefährdet. Dies berichten russische Medien.

Laut den Berichten werden in dem Werk zwischen 9. und 17. Juni keine Autos gebaut. Im Juli wird die Ford-Produktion in dem Werk nahe Sankt Petersburg dann erneut gestoppt. Der Grund dann sind die üblichen Werksferien.

Ford baut gemeinsam mit Sollers in Vsevolozhsk die Modelle Focus und Mondeo für den russischen Markt.

Seit Jahren befindet sich der russische Neuwagenmarkt in einer tiefen Krise, die Nachfrage ist sehr niedrig. Das wirkt sich auch auf die Produktion in Vsevolozhsk aus. Wie "Automobil Produktion" schreibt, rechnet das Analyse-Institut IHS Automotive für das Jahr 2016 nur mit rund 15.000 gefertigten Fahrzeugen. Im Jahr 2015 waren es noch 27.000.

Der anhaltend schwache Neuwagenmarkt hat Opel schon vor weit mehr als einem Jahr zu drastischeren Maßnahmen als Produktionskürzungen geführt. Die Marke gab im März 2015 bekannt, sich gleich ganz aus Russland zurückzuziehen. Gleiches gilt für Chevrolet. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sagte damals: "Wir mussten entschiedene Maßnahmen in Russland ergreifen, um unser Geschäft zu schützen."