Nanterre/München. Die sinkende Autoproduktion in Europa macht dem französischen Zulieferer Faurecia zu schaffen. Nach einem schwachen ersten Halbjahr hat das Unternehmen jetzt sein Jahresziel für den operativen Gewinn von 610 bis 670 Millionen Euro auf 560 bis 610 Millionen Euro zurückgefahren. Zeitgleich soll der Umsatz aber bis Jahresende um 700 Millionen Euro auf 17 bis 17,4 Milliarden Euro steigen. Die dafür notwendigen Wachstumsschübe kommen aus Sicht des Unternehmens nicht aus Europa, sondern aus Nordamerika und Asien.
Schon im ersten Halbjahr wurde in Nordamerika über 25 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet – zum ersten Mal übrigens. Der Umsatz in Nordamerika beläuft sich nach den ersten sechs Monaten des Jahres auf 1694,3 Millionen Euro - ein Plus von 38,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nahezu unverändert zeigt sich hingegen der Umsatz in Südamerika. Hier wurden 316,8 Millionen Euro erwirtschaftet (bei konstantem Wechselkurs ein Plus von 4,4 Prozent) - trotz eines Produktionsrückgangs um zehn Prozent. In Asien ist der Umsatz um 28,2 Prozent auf 650,7 Millionen Euro gestiegen, 14,3 Prozent der Gesamtsumme kamen aus China, 21 Prozent steuerte Korea bei. Anders sah es hingegen in Europa aus: Hier musste Faurecia einen Umsatzrückgang von 4,6 Prozent auf 3995,3 Millionen Euro verkraften. Bereits im Februar hatte sich das Unternehmen auf eine solche Größenordnung eingestellt. Fast die Hälfte der Faurecia-Kunden ist deutscher Herkunft. So wurde in Europa 49 Prozent des Umsatzes mit deutschen Autoherstellern wie Volkswagen, BMW, Daimler und Porsche erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Anteil noch bei 45 Prozent.
Insgesamt hat die PSA-Tochter in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Gesamtumsatz in Höhe von 8764.6 Millionen Euro erwirtschaftet (plus 7,5 Prozent), der Umsatz außerhalb von Europa ist um 29 Prozent gewachsen und macht nun 41 Prozent des Gesamtumsatzes aus.Wegen des schwachen europäischen Marktes will der französische Autozulieferer seine Aktivitäten außerhalb Europas stärken. Infolge dieser Entscheidung sind die Investitionen um 50 Prozent auf 265,9 Millionen Euro (macht drei Prozent des Gesamtumsatzes) gestiegen. Die Hälfte davon wurde außerhalb Europas investiert.