Ein fast normaler Juni

Insgesamt zählte das KBA im Juni exakt 341.308 neu zugelassene Pkw - ein Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das erste Halbjahr schließt der deutsche Markt damit mit rund 1,84 Millionen Neufahrzeugen ab - ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017.

Der Juni beschert damit die höchste Zahl an Neuzulassungen in diesem Monat seit 1999 - nur 2009, im Jahr der Verschrottungsprämie, wurden im Juni noch mehr Neuwagen verkauft.

Das Niveau bleibt also hoch, die positiv Dynamik hält an - allerdings schwächt sie sich gegenüber den Vormonaten leicht ab.

Die privaten Neuzulassungen legten im Juni um starke 9,8 Prozent zu - im ersten Halbjahr war sogar ein Plus von 12,6 Prozent drin. Bei den gewerblichen Neuzulassungen war nur ein Prozent drin, und das erste Halbjahr schließt sogar mit einem kleinen Minus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Nach wie vor aber bleiben die gewerblichen Zulassungen der Treiber für den Markt. Vor 2005 machten die privaten Zulassungen noch deutlich über 50 Prozent aus - jetzt haben sie sich auf einem Niveau von rund 37 Prozent stabilisiert.

"Gewerbliche Zulassungen, auch die der Hersteller und Händler bleiben ein wichtiger Pfeiler der Neuzulassungen in Deutschland. An der strukturellen Veränderung der vergangenen zehn Jahre, dass ein großer Teil der privaten Nachfrage durch kurzzeitige gewerbliche Zulassungen bedient wird, hat sich nichts geändert", erklärt Automobilwoche-Analyst Ulrich Winzen.

Dem pflichtet Peter Fuß, Automobilexperte und Partner bei der Beratung Ernst&Young, bei: "Die Umstiegsprämien für alte Diesel laufen in den kommenden Wochen aus, spätestens ab August rechnen wir daher mit einer spürbaren Rückgang der privaten Neuwagennachfrage.“

Der Anteil der Diesel-Fahrzeuge an den Neuzulassungen schrumpft indes weiter. Diesel-Fahrzeuge machen gerade noch gut 31 Prozent am Gesamtmarkt aus - ein Minus von rund 16 Prozent. In den ersten sechs Monaten lag der Diesel-Anteil bei 32 Prozent - ein Minus von 20 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017.

Es handelt sich dabei um die niedrigste Zahl an Dieselneuzulassungen seit 2001. Einziger Trost: Die Diesel-Anteile scheinen sich auf diesem niedrigen Niveau nun zu stabilisieren.

Knapp 7200 Erdgas-betriebene (0,4%) und 2517 Flüssiggas-betriebene (0,1%) ergänzten das Angebot der mit fossilen Brennstoffen betriebenen Pkw.

Mit rund 17.200 Elektrofahrzeugen erreichte diese Antriebsart einen Anteil von 0,9 Prozent (+69,1 %). Von den fast 61.000 Hybrid-Pkw (3,3 Marktanteil), die im Berichtszeitraum zur Neuzulassung kamen, waren rund 16.700 Plug-in-Hybride (0,9 Prozent Marktanteil).

Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß der Neuwagen stieg erneut an. Er verbuchte ein Plus von 1,3Prozent auf 129,5g/km (Vorjahreszeitraum: 127,9g/km).

Bei den deutschen Marken verzeichnete Smart im ersten Halbjahr mit +17,5Prozent den größten Zuwachs, gefolgt von Porsche (+8,9%), Mini und VW (mit jeweils +8,6%) und Ford (+5,7%).

Die weiteren deutschen Marken bilanzierten in der Statistik mit einstelligen Rückgängen. Volkswagen zeigte sich mit einem Anteil von 19,7Prozent in den ersten sechs Monaten insgesamt als stärkste Marke auf dem deutschen Neuzulassungsmarkt.

Bei den Importmarken erreichten DS (+28,7%) und Dacia (+24,6%) die höchsten Steigerungen. Für Tesla zeigte das erste Halbjahr mit -33,8Prozent den deutlichsten Rückgang. Skoda verbuchte mit 5,8Prozent (+8,1%) den größten Neuzulassungsanteil, gefolgt von Renault (3,7%/-2,8%) und Seat (3,3%/+16,4%).

Gut ein Fünftel aller Neuzulassungen waren im Juni 2018 der Kompaktklasse (21,2%) zuzuordnen. Die SUVs erfuhren den höchsten Zuwachs (+42,0%) und bilden mit 18,9Prozent den zweitstärksten Anteil in der Segmentebetrachtung.

Die Oberklasse (+35,8%) und die Sportwagen (+31,5%) wiesen ebenfalls deutlich positive Entwicklungen auf.

Deutlich weniger gefragt waren im Juni Fahrzeuge der oberen Mittelklasse (-19,9%) sowie die der Vans (-12,7%).

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