Donald Trump droht General Motors per Twitter

Donald Trump, künftiger Präsident der USA, attackiert den größten US-Autobauer General Motors (GM). Am Dienstag kündigte Trump per Twitter an, dass General Motors und andere US-Unternehmen mit hohen Einfuhrsteuern rechnen müssen, wenn sie außerhalb der Vereinigten Staaten produzieren und die Waren dann in die Staaten bringen.

Trump twitterte: "General Motors bringt in Mexiko gebaute Chevrolet Cruze-Modelle steuerfrei zu den US-Händlern über die Grenze. Baut sie in den USA, oder zahlt hohe Einfuhrsteuern!" GM baut die meisten seiner Chevy Cruze im US-Bundesstaat Ohio, manche aber in Mexiko. GM wollte sich auf Anfrage zunächst nicht zu Trumps Attacke äußern.

Hier ist der Tweet Trumps im Original nachzulesen.

Im vorbörslichen Handel gaben Aktien von General Motors leicht nach.

Seit seiner Wahl hat Trump bereits mehrere große US-Unternehmen dazu gebracht, Produktion und Jobs in den USA zu halten, etwa den Hersteller von Klimaanlagen Carrier, der mehr als 1000 Jobs im Bundesstaat Indiana erhalten wird, der dafür aber auch rund 700.000 Dollar an Steuervorteilen seitens des Staats bekommt.

Trumps Wahlkampf-Slogan lautete "Amerika zuerst". Produktion von US-Unternehmen im Ausland ist ihm ein Dorn im Auge. Auch das Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada will Trump neu verhandeln.

Die Drohung an GM ist nicht der erste Tweet Trumps, der die Aktienkurse großer Unternehme bewegt. Erst Ende vergangenen Jahres etwa ließ eine Trump-Äußerung zu Boeing und den Kosten für eine neue "Air Force One" die Aktien des Flugzeugherstellers sinken.

Auch Lockheed Martin, ein weiterer Flugzeugbauer, musste Kursverluste hinnehmen, nachdem Trump sich über die Kosten des F-35-Kampfjet-Programms geäußert hatte.

Bereits im vergangenen Frühjahr hatte es ein heftige Auseinandersetzung zwischen Trump und dem US-Autobauer Ford gegeben, als Ford rund 1,6 Milliarden Dollar in ein neues Werk für Kompaktwagen in Mexiko investierte. Trump sprach damals von einer "absoluten Schande" - und drohte hohe Strafzölle an.

Bislang galtTrumps Verhältnis zu GM nicht als belastet. Von GM-Vorstandschefin Mary Barra lässt er sich in Wirtschaftsfragen beraten. Zudem hat Trump eine Vorliebe für die GM-Edelmarke Cadillac.