Braunschweig. Die Folgen des Abgas-Skandals verteuern für Volkswagen auch die Refinanzierung am Kapitalmarkt. Ein jüngst von Volkswagen Financial Services (VWFS) platziertes Paket verbriefter Forderungen aus Leasingverträgen wurde nur mit Aufschlag verkauft. Für die Haupttranche dieser sogenannten Asset Backed Securities (ABS) muss VWFS einen Aufschlag von 0,62 Prozent auf den Referenzzinssatz Euribor zahlen. Das sind 0,42 Prozentpunkte mehr als bei einer vergleichbaren Platzierung Ende April und der höchste Wert seit Jahren.
Dieselgate macht Geld für VW teurer
Angesichts eines Volumens von 23 Milliarden Euro, die VWFS über Auto-ABS refinanziert, machen auch kleine Schwankungen schnell hohe Summen aus. Für VWFS-Finanzchef Frank Fiedler zeigt die Transaktion dennoch "das Vertrauen der Investoren". Immerhin beinhaltet das verbriefte Portfolio laut Moody's auch 16.933 vom Abgas-Skandal betroffene Autos.
Kritik vom Finanzmarkt hagelte es für VW-Chef Matthias Müller in Form eines Berichts des Bernstein-Analysten Max Warburton, der die Quartals-Telefonkonferenz mit Müller als "sinnlos" bezeichnete und sich darüber mokierte, dass der VW-Chef während der Konferenz gehen musste, um Kanzlerin Angela Merkel nach China zu begleiten. Zudem kritisierte er das Englisch des Spitzenmanagers. Angesichts von Müllers Leistung bei der Konferenz würde VW diese wohl lieber auf deutsch abhalten, schrieb Warburton.