Die Auto-Werbung beim Football-Finale 2019

Das Finale des amerikanischen Footballs ist auch in Bezug auf die Werbung ein Highlight. Da dürfen die Autobauer nicht fehlen.

Montag, 4. Februar 2019, 15.35 Uhr

In der vergangen Nacht war es wieder soweit: In Atlanta, Georgia, wurde der Super Bowl im Mercedes-Benz Stadium ausgetragen. Die New England Patriots haben das Football-Finale mit ihrem Superstar Tom Brady wieder einmal gewonnen. "SpiegelOnline" spricht allerdings von einem eher unspektakulärem Spiel. "Zeit Online" titelt gar "Schlafen war die bessere Idee".

Das Football-Finale steht allerdings nicht nur für sich selbst, sondern ist auch für seine unterhaltsame Werbung bekannt. Auch die horrenden Kosten scheut die Autoindustrie nicht. In den vergangenen Jahren zahlten die Unternehmen 4,8 bis 5 Millionen Dollar für einen 30-Sekunden-Spot.

In diesem Jahr zeigten unter anderem Hersteller wie Toyota, Mercedes, Hyundai, Kia, Audi und Jeep unterhaltsame Werbeclips.

Der japanische Autobauer Toyota wirbt mit Antoinette Harris für den RAV4 Hybrid. Die junge Sportlerin musste in ihrer Karriere gegen viele Vorurteile ankämpfen – wie der Hybridantrieb, meint Toyota. "Sie sagten, sie ware zu langsam", heißt es in dem Spot. "Sie sagten, sie wäre zu schwach." Klar, worauf sich aus Sicht der Toyota-Werber diese Vorurteile noch beziehen. "Aber ich war nie ein großer Fan von Vorurteilen", sagte Harris zum Schluss – selbstverständlich am Steuer eines RAV4 Hybrid.

Was wäre, wenn man die ganze Welt herum per Sprachbefehl steuern könnte, so wie es mit dem neuen Infotainment-System MBUX möglich sein soll? In seinem Werbespot "Say the Word" lässt Mercedes sich auf dieses Gedankenspiel ein.

Ein Besitzer der neuen A-Klasse beeinflusst ganz nebenbei Sportergebnisse beim Golf, lässt Massen an Geldscheinen aus Geldautomaten flattern, in der Oper die Musik zu Hip Hop ändern (Befehl: "Ändere die Musik!") und ruft den Fernsehhund Lassie zu Hilfe, als er in einem Fahrstuhl stecken bleibt, bevor er über „Hey Mercedes“ seiner A-Klasse Befehle für Licht und Musik gibt. Mit simplen Befehlen, so suggeriert der Spot, wird das Leben plötzlich ganz einfach.

In Hyundais Werbespot schlüpft US-Schauspieler Jason Bateman in die Rolle eines Liftboys und bringt Menschen auf verschiedenen Stockwerken in unliebsame Situationen. Im "Wurzelkanal" wird der Patient mit den Worten "Oh, das ist übel" begrüßt. Auf der Ebene "das Gespräch" wird ein Teenager schon von seinem Vater erwartet, der mit ihm über die ganz normalen Veränderungen seines Körpers sprechen möchte. Ein Ehepaar möchte ein Auto kaufen und wird erst einmal zu einem rummelähnlichen Autohaus geführt. "Nein, Entschuldigung, aber wir möchten einen Hyundai", sagt der Mann. "Wir nutzen 'Shopper Assurance'", ergänzt die Frau. Daraufhin bringt Jason Bateman das Paar ganz nach oben, zur himmelanmutenden Verkaufsfläche von Hyundai.

Ein kleiner Junge, still, ernst und mit Cowboyhut, sagt: "Wir sind nicht berühmt." Und er erzählt von den Menschen, die in seiner kleinen Stadt leben. Eine kleine Stadt voll mit unbekannten Menschen. "Nein, wir nicht berühmt. Aber wir sind unglaublich. Und wir machen unglaubliche Sachen," heißt es weiter in dem Spot. Dabei fährt der Kia Telluride durch einen Fluss.

Kia startet in diesem Jahr mit dem "The Great Unknowns Scholarship". Bedürftige junge Menschen werden hierbei beim Einstieg in die Hochschulbildung unterstützt.

Ein Mann durchquert ein Feld, steuert auf ein einsames Haus zu. "Opa?", fragt er, als er einen alten Mann auf den Treppen des Hauses entdeckt. "Komm rein. Ich habe etwas für dich", antwortet dieser und enthüllt in seiner Garage den Audi e-tron GT Concept. Euphorisch setzt sich der Mann hinter das Lenkrad des Fahrzeugs, drückt auf die Starttaste, gleich wird er losfahren. Da reißt es ihn plötzlich heftig nach hinten und zurück ins Hier und Jetzt. Eine Kollegin rettet ihn mit dem Heimlich-Manöver vor dem Erstickungstod durch eine Cashewnuss. Der Mann wirkt furchtbar enttäuscht, aus seiner Utopie gerissen worden zu sein. "Es wartet eine spannende Zukunft. Auf Erden. Ein Drittel aller neuen Audi Modelle wird bis 2025 elektrifiziert sein", verspricht Audi am Ende des Spots.

Jeep präsentiert in seiner Superbowl-Werbung den neuen Gladiator. Der 1963er Gladiator landet in der Schrottpresse, in Zeitlupe beginnt die Presse das Fahrzeug zu zerdrücken. Auf einmal transformiert sich der Gladiator in das neuste Modell, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. "Gladiator is back", heißt es am Ende des Spots.