DARUM GEHT'S:Die Gewerkschaft IG Metall will in den laufenden Tarifverhandlungen neben sechs Prozent mehr Lohn auch eine Möglichkeit durchsetzen, die Arbeitszeit befristet auf 28 Stunden pro Woche zu reduzieren und einen teilweisen Lohnausgleich zu erhalten. Die Arbeitgeber lehnen dies kategorisch ab.
++++ 17:45 Uhr ++++
Arbeitgeber und Gewerkschaft haben vor der vierten Verhandlungsrunde ihre Bereitschaft zu Lösungen bekundet. Die Verhandlungsführer vermieden weitere Drohungen. Im besonders umstrittenen Thema Arbeitszeitverkürzung kündigten sie Lösungsvorschläge an. Die Tarifparteien streben einen Pilotabschluss im Bezirk Baden-Württemberg an.
Der Chef des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Stefan Wolf, sagte: "Wir haben auf beiden Seiten Interesse daran, die Verhandlungen zeitnah abzuschließen." Man habe in den Expertenrunden bereits gute Ergebnisse erarbeitet. Über mehr Geld für die Metaller wurde bisher noch gar nicht geredet.
Vielmehr geht es um die Forderung der Gewerkschaft, dass Beschäftigte ihre Arbeitszeit für die Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Wochenstunden reduzieren können. Dem stehe der Arbeitgeberverband grundsätzlich offen gegenüber, "allerdings nur, wenn es dann auch eine Volumenöffnung nach oben gibt", wie Verbandschef Wolf sagte.
Gemeint ist die Möglichkeit, die Arbeitszeit auch auf bis zu 40 Stunden erhöhen zu können. Es gebe in Betrieben viele Menschen, die gerne mehr arbeiten und dadurch mehr Geld verdienen würden, so Wolf.
Weiterhin strittig ist die Forderung der IG Metall, Schichtarbeitern sowie Beschäftigten mit kleinen Kindern oder Pflegebedürftigen in der Familie einen finanziellen Ausgleich zu bieten, wenn sie ihre Wochenstunden reduzieren. Hier will die IG Metall laut Zitzelsberger einen Alternativvorschlag vorlegen. Die Arbeitgeber halten den Zuschuss für unrechtmäßig, weil er all jene diskriminiere, die bisher schon Teilzeit arbeiteten, aber kein zusätzliches Geld erhielten.
Davon, dass man am Mittwoch oder in der Nacht zum Donnerstag bereits zu einem abschließenden Ergebnis kommen könnte, geht keine der beiden Parteien aus. Ziel ist es vielmehr, sich so weit anzunähern, dass am Wochenende eventuell abschließend verhandelt werden könne. (dpa)
++++ 16:45 Uhr ++++
"Fast 170.000 Beschäftigte aus 785 Betrieben beteiligen sich bis zum frühen Nachmittag an Warnstreikaktionen", meldet die IG Metall.Seit Ende der Friedenspflichtzählt die IG Metall bundesweit 910.000 Warnstreikende.
++++ 16:00 Uhr ++++
Der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann erhöht den Druck: "Heute ist die letzte Gelegenheit für die Arbeitgeberseite, ein Signal zu setzen, dass am Verhandlungstisch ein faires Ergebnis erzielt werden kann", twitterte er.
++++15:15 Uhr++++
Vor dem Start in die vierte Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhalten optimistisch geäußert. Mit einer Einigung in dieser Runde rechnen sie zwar nicht, sie signalisieren aber, sich jeweils aufeinander zubewegen zu wollen. Der Arbeitgeberverband zeigt sich offen gegenüber den Forderungen nach einer zeitweisen Reduzierung der Arbeitszeit, "allerdings nur, wenn es dann auch eine Volumenöffnung nach oben gibt", sagte Verbandschef Stefan Wolf. Die Arbeitgeber fordern, die Möglichkeit, die Arbeitszeit bei Bedarf auch auf bis zu 40 Stunden erhöhen zu können.
++++ 15:00 Uhr ++++
Am Vormittag haben sich rund 2500 Beschäftigte an den Warnstreiks in Stuttgart-Feuerbach beteiligt. Aufgerufen waren unter anderem die Beschäftigten der Betriebe Bosch Feuerbach, Mahle-Behr, Coperion, KBA MetalPrint und Voith Turbo sowie die Siemens Niederlassung Stuttgart, L´Orange und C. Haushahn.
++++ 13:00 Uhr ++++
Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, droht mit ganztägigen Warnstreiks. "Wir können eine Schippe drauflegen", sagte Geiken am Rande einer Kundgebung der Gewerkschaft vor dem Kieler Hauptbahnhof. Die Arbeitgeber wären "gut beraten, sich jetzt endlich zu bewegen". Zu der Kundgebung hatten sich laut Polizei rund 1300 Menschen versammelt.
++++ 07:30 Uhr ++++
In Bayern soll es am Mittwoch unter anderem bei Audi in Ingolstadt und BMW in München große Warnstreiks geben. Dem Warnstreik bei Audi werden sich laut IG Metall 15 weitere Betriebe aus der Region Ingolstadt anschließen. Es werden bei den Kundgebungen deutlich über 10.000 Beschäftigte erwartet. Im BMW-Werk München sollen die Frühschicht und die Spätschicht die Arbeit zeitweise niederlegen. Das BMW-Stammwerk wird laut IG Metall für mehrere Stunden stillstehen.
++++ 05:30 Uhr ++++
Die Tarifauseinandersetzung in der norddeutschen Metallindustrie steuert am Mittwoch auf einen ersten Höhepunkt zu. Die IG Metall Küste hat in 150 Betrieben in den fünf norddeutschen Bundesländern zu Warnstreiks aufgerufen. Beim "Küstenaktionstag" sind Kundgebungen und Demonstrationen in 16 Städten und Standorten geplant.
VORTAG: ++++ DIENSTAG ++++
Bundesweit haben sich seit Beginn der Warnstreiks730.000 Menschendaran beteiligt, so die IG Metall.
Knapp 27.000 Beschäftigte haben sich allein am Dienstag an Streiks in NRW beteiligt, etwa beiFord in Kölnund bei Miele in Bielefeld.ImMercedes-Benz Werk Sindelfingenwurde erneut gestreikt. Über8000 Mitarbeiterlegten dort die Arbeit nieder.
Die Folgen der Warnstreiks der vergangenen Wochen sind teilweise deutlich spürbar. Bei Audi beispielsweise konnten 350 Fahrzeuge nicht produziert werden.Mehr
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