DaimlerChrysler steigert Gewinn - Chrysler schwach

Stuttgart. Der Autokonzern DaimlerChrysler hat im ersten Quartal seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern kräftig um 73 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro gesteigert. Wie das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart mitteilte, wird für das Gesamtjahr ein EBIT von 7,0 Milliarden Euro erwartet. Das wären 1,5 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2006, wobei allerdings die Neuausrichtung des Konzerns nach dem Verkauf von Chrysler noch nicht berücksichtigt ist.

Diese wird das Ergebnis belasten. Die angeschlagene US-Tochter Chrysler musste im ersten Quartal einen Verlust von knapp 1,5 Milliarden Euro hinnehmen, wovon 914 Millionen Euro auf den Restrukturierungsplan entfielen.

An der Börse wurden die Ergebnisse positiv aufgenommen. Nach Gewinnen bereits zum Wochenstart legte das DaimlerChrysler-Papier am Dienstag bis zum Nachmittag nochmals um fast vier Prozent zu.

Im ersten Quartal 2007 hat DaimlerChrysler weltweit 1,1 Millionen Fahrzeuge abgesetzt und damit das Vorjahresniveau nicht erreicht (-5%). DaimlerChrysler legt erstmals einen Quartalsbericht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) vor. Bisher bilanzierte das Unternehmen nach U.S. GAAP.

Die Mercedes Car Group (MCG) war wieder einmal Garant für ein gutes Ergebnis: Die MCG erzielte im ersten Quartal ein EBIT von 792 Millionen Euro nach einem operativen Verlust von 735 Millionen Euro im Vorjahr. Das Vorjahresergebnis war allerdings erheblich durch Belastungen durch die Einstellung des Smart Forfour (982 Millionen Euro) und Aufwendungen für Personalanpassungen im Rahmen des Programms CORE (203 Millionen Euro) beeinflusst.

Die Truck Group brachte im ersten Quartal ein Ergebnis von 528 (i. V. 422) Millionen Euro. Der Ergebnisanstieg ist laut DaimlerChrysler im Wesentlichen auf die im Rahmen des Global Excellence Programms erzielten Effizienzsteigerungen zurückzuführen. Darüber hinaus trugen die höheren Lkw-Absätze in Europa und Lateinamerika zur positiven Ergebnisentwicklung bei.

Im Geschäftsfeld Financial Services verringerte sich das EBIT gegenüber dem Vorjahr um 36 Millionen Euro auf 419 Millionen Euro. Der Ergebnisrückgang sei maßgeblich durch Wechselkurseffekte, insbesondere den schwächeren US-Dollar, zu erklären.

Das EBIT des Segments Van, Bus, Other lag im ersten Quartal bei ungewöhnlich hohen 1872 (i. V. 366) Millionen Euro. Zum Ergebnisanstieg haben dabei insbesondere die Erträge im Zusammenhang mit der Beteiligung an der EADS beigetragen; ein 7,5-Prozent-Anteil wurde im ersten Quartal aufgelöst, so flossen rund 1,5 Milliarden Euro in die Kassen.

DaimlerChrysler erwartet, dass der Konzernabsatz im Jahr 2007 insgesamt leicht steigen wird (2006: 4,7 Millionen Fahrzeuge). Positive Impulse sollen dabei unter anderem aus dem Bereich Transporter aufgrund des neuen Sprinter kommen. Im Gegensatz dazu erwartet das Unternehmen aus dem Bereich Trucks deutlich geringeren Absatz als im Vorjahr. Die Mercedes Car Group geht davon aus, im Gesamtjahr 2007 beim Absatz mindestens an den Rekordwert des Vorjahres anknüpfen zu können und strebt eine Umsatzrendite von mehr als sieben Prozent an.