Stuttgart. DaimlerChrysler hat am Freitag mit einem Konsortium von privaten und öffentlichen Investoren eine Vereinbarung getroffen, nach der das Unternehmen bei Beibehaltung des Stimmrechtsgleichgewichts zwischen Deutschland und den französischen Aktionären seine Beteiligung an der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) wie geplant von 22,5 auf 15 Prozent reduziert.
DaimlerChrysler hat dazu seinen Anteil von 22,5 Prozent an der EADS in einer Gesellschaft gebündelt, an der sich das Investorenkonsortium über eine zu diesem Zweck gegründete Gesellschaft mit einem Drittel beteiligen wird. Im Ergebnis entspricht dies einem Anteil an der EADS in Höhe von 7,5 Prozent.
Die finanzielle Gegenleistung für die mittelbare Beteiligung an EADS beträgt rund 1,5 Mrd. EUR und führt bei DaimlerChrysler zu einem entsprechenden Liquiditätszufluss. Die Transaktion wird im ersten Quartal 2007 abgewickelt. Als Ausgleich für die mittelbare Beteiligung an den EADS-Aktien erhalten die Investoren von DaimlerChrysler eine Vorzugsdividende in Höhe von 175 Prozent der normalen EADS-Dividende, bezogen auf die 7,5-prozentige mittelbare Beteiligung.
DaimlerChrysler hat die Option, die Struktur frühestens am 1. Juli 2010 aufzulösen. Bei einer Auflösung der Struktur hat DaimlerChrysler das Recht, den Investoren entweder EADS-Aktien zu liefern oder einen Barausgleich zu bezahlen. Im Falle der Lieferung von EADS-Aktien wird der deutschen Regierung, der französischen Regierung und Lagarde ein Vorkaufsrecht eingeräumt, um das Stimmgleichgewicht zwischen deutscher und französischer Seite aufrecht zu erhalten.
DaimlerChrysler wird unverändert die Stimmrechte des gesamten EADS-Anteils von 22,5 Prozent kontrollieren.
Die Vereinbarung ist mit der deutschen Bundesregierung, der französischen Regierung und Lagarde durch Sogeade abgestimmt worden; SEPI, der spanische Aktionär der EADS, ist konsultiert worden. Der Aufsichtsrat von DaimlerChrysler hat ihr ebenfalls zugestimmt.
Die im April 2006 bekannt gegebene erste Reduzierung von 7,5 Prozent des DaimlerChrysler-Anteils an EADS ist inzwischen abgeschlossen worden. DaimlerChrysler sind daraus rund 2 Mrd. EUR an Liquidität zugeflossen. Die Auswirkungen beider Transaktionen auf das Konzernergebnis werden mit der Bekanntgabe des Ergebnisses für das erste Quartal 2007 veröffentlicht.
Nach der Bekanntgabe des Deals steigt die Daimler-Chrysler-Aktie deutlich an. (Mitwirkung von Felix Bauer)