Citroen hört in Berlin auf - Aldi kooperiert mit app2drive

Citroen beendet nach fünf Jahren sein Carsharing-Angebot Multicity in Berlin. Kunden können die Fahrzeuge nur noch bis zum 29. Oktober nutzen. Multicity schrieb den Nutzern: "Wir bitten Dich deshalb höflichst darum, Deine Fahrt an diesem Tag vor Mitternacht zu beenden."

Die Citroen-Marke hatte im Jahr 2012 ihr Carsharing-Angebot mit einer reinen E-Auto-Flotte gestartet. Dies war zwar ein Alleinstellungsmerkmal, aber auch ein Wettbewerbsnachteil. Denn es gab gerade zu Beginn zu wenige Ladesäulen in der Hauptstadt. Oft stellten die Nutzer die Fahrzeuge auch einfach irgendwo ab und luden sie nicht auf, sodass Mitarbeiter des Carsharing-Angebots sich ums Laden kümmern mussten. Dies führte zu langen Zeiten, in denen die Autos nicht genutzt werden konnten, da gering beladene Fahrzeuge nicht gemietet werden konnten.

Multicity kam zu Spitzenzeiten auf eine Flotte von 400 Fahrzeugen. Zum Vergleich: Car2Go hat in Berlin 1100 Autos, DriveNow 1300. Um gegenzusteuern, hatte Citroen zwischenzeitlich noch 100 Autos mit Verbrennungsmotoren eingeführt und 100 Elektroautos des Typs Citroen C Zero abgegeben.

Björn Hornemann,Marketing-Manager bei Multicity, sagte dem "Tagesspiegel": "Das ist ein Henne-Ei-Problem.Das Hauptproblem ist, dass die Stadt zu wenig dafür tut, die Infrastruktur auszubauen." Neben der Infrastruktur gab es ein weiteres Problem. Hornemann sagt: "App und IT-Backend kamen komplett von der Bahn-Tochter DB Connect. Diese zeigten sich leider immer wieder als störungsanfällig, was uns sicher nicht geholfen hat."

Die Multicity-Kunden haben nun die Möglichkeit, zum Anbieter Free2Move zu wechseln.

Derweil verpachtet der Discounter Aldi Süd ab sofort Parkplätze an den Carsharing-Anbieter app2drive. Über 100 Stellplätze stehen nun an 43 Filialen als Verleih- und Rückgabestationen zur Verfügung. An den Stationne, die rund um die Uhr zugänglich sind, sollen jeweils zwei bis fünf app2drive-Fahrzeuge stehen.

Vorerst ist die Verpachtung auf ein Jahr angelegt. Läuft der Test positiv, kann das Projekt auch ausgeweitet werden. Aldi Süd will mit dem Projekt sein Engagement für nachhaltige Mobilität ausweiten.

App2drive hat ein bundesweites Standortnetz und stellt derzeit an 250 Stationen rund 480 Autos bereit.

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