"Bereits seit Bekanntwerden des Abgasskandals im September 2015 entwickelt sich der Markt für Dieselfahrzeuge in Wellenbewegungen nach unten, die immer abhängig von Ereignissen, wie etwa den erstinstanzlichen Entscheidungen der Verwaltungsgerichte in Stuttgart und Düsseldorf waren", sagt der BVfK-Vorstand Ansgar Klein.
"Insofern ist zu hoffen, dass die größten Wertverluste bereits eingetreten sind und sich die Preise bei Euro-6-Fahrzeugen, die wohl nicht von eventuellen Fahrverboten betroffen sein werden, sogar wieder ein wenig erholen." Bei Euro-4- und Euro-5-Fahrzeugen habe es dagegen bereits vor der Gerichtsentscheidung einen höheren Wertverlust gegeben. "Daran dürfte sich ebenfalls nicht viel ändern", sagt Klein.
Einen weiteren Preisverfall könnte es dagegen bei Fahrzeugen geben, die nicht nachgerüstet werden können, um Fahrverboten zu entgehen. "Je niedriger die Schadstoffklasse, umso stärker werden die Preise zusätzlich nachgeben", sagt Klein. "Wobei eine solche Entwicklung durch Abwrackprämien und Exportgängigkeit entsprechende Grenzen hat."
Klein warnt deshalb auch vor Panikverkäufen. "Da bei den Preisen die Talsohle erreicht sein dürfte, gilt es abzuwarten, welche Fahrzeuge sich auf welchem Niveau stabilisieren oder sogar erholen."
Genauere Prognosen sind nach Ansicht des BVfK nur mit größerem Aufwand möglich und hängen unter anderem davon ab, wann Fahrverbote für bestimmte Schadstoffklassen in Kraft treten, wie viele betroffene Fahrzeuge dann noch im Markt sein werden und wie viele davon wirklich von den konkreten Verboten betroffen sind. Insgesamt geht der BVfK aber – unter Vorbehalt – von einem weiter niedrigen aber stabilen Preisniveau bei gebrauchten Dieseln aus.