Bridgestone weitet Geschäft mit Solar-Folien aus

Hamburg. Der Automobilzulieferer Bridgestone aus Japan bereitet in Polen die Herstellung von Folien für Solarmodule vor. Die neue Produktionslinie für sogenannte EVA-Folie (Ethylenvinylazetat) soll in der ersten Hälfte des Jahres 2013 anlaufen. Bei voller Kapazitätsauslastung wird die Anlage 1080 Tonnen Folie im Monat erzeugen können.

"Derzeit wird EVA-Folie nur im japanischen Bridgestone Werk in Iwata City, Präfektur Shizuoka, hergestellt", teilt das Unternehmen mit. "Zusätzlich soll im zweiten Halbjahr 2011 im japanischen Werk Seki, Präfektur Gifu, mit der Produktion begonnen werden. Da weltweit ein rascher Anstieg der Nachfrage nach Solarmodulen erwartet wird, investiert Bridgestone in weitere Produktionsanlagen für EVA-Folien, um diesen Geschäftsbereich auf den europäischen Märkten auszubauen". Die geplante Produktionslinie in Polen ist Teil eines globalen Produktions- und Liefersystems, das Bridgestone für das entsprechende Geschäftsfeld derzeit errichtet.

Nach Angaben des Unternehmens werden EVA-Folien benötigt, "um die Siliciumzellen (die die Sonnenstrahlen in Elektrizität umwandeln) mit Hilfe einer hitzeinduzierten Molekularverbindung auf der Glasoberfläche zu befestigen. In Verbindung mit einer weiteren Rückseitenfolie schützt sie die Rückseite des Moduls". Laut Bridgestone wird die Folie bei Erwärmung transparent und farblos. Ob ihrer Wasserfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen ultraviolette Strahlen seien derlei Folien vor allem für Solarmodule im Außenbereich geeignet.

Offiziell heißt es weiter: "Das Management der Bridgestone-Gruppe hebt immer wieder das Umweltengagement des Unternehmens sowie die umweltfreundlichen Produkte und Geschäftszweige hervor. Aus diesem Grund unterstützt Bridgestone mit der Herstellung und der Lieferung von Produkten wie EVA-Folien insbesondere die Nutzung der Solarenergie, einer Energiequelle, die kein CO2 oder sonstige schädliche Nebenprodukte erzeugt". An der Erforschung ressourcenschonender Energiequellen und am forcierten Einsatz innovativer Umwelttechnologien arbeiten auch andere Autohersteller und Zulieferer mit Hochdruck. "Wir müssen alternative Antriebe serienreif und bezahlbar machen", sagte etwa VW-Konzernchef Martin Winterkorn jüngst in Wolfsburg. "Wir müssen neue Energiequellen für das Automobil nutzbar machen. Und wir müssen Mobilität in den boomenden Mega-Städten neu definieren".