St. Petersburg. "Als einer unser am schnellsten wachsenden Märkte ist Russland von besonderer Bedeutung für uns“, sagt Ian Robertson. Der BMW-Vertriebsvorstand stellte in St. Petersburg das Facelift des Flaggschiffs Siebener vor. Der Münchner Autobauer hat Russland als Ort für die Präsentation gewählt, weil das Unternehmen den Absatz im Luxussegment in diesem Land verstärkt pushen will. "Für die BMW Group ist die starke Positionierung im Luxusmarkt ein entscheidender Erfolgsfaktor. Sowohl das prognostizierte Wachstum des Marktes als auch dessen Resistenz gegenüber Konjunkturschwankungen macht das Luxussegment besonders attraktiv“, so Robertson. Er geht davon aus, dass die Nachfrage nach Autos von BMW weiter steigen wird. Schon 2010 habe die Zahl der Haushalte mit einem Vermögen von mehr als einer Millionen Dollar rund zwölf Millionen betragen und werde weiter wachsen, so der Vertriebschef.
Der Luxusmarkt in Russland hat noch großes Potenzial, zeigt sich auch Peter Kronschnabl, Chef von BMW in Russland, überzeugt. "Russland ist ein aufstrebender Markt, in dem wir in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum sehen werden.“ Der überarbeitete Siebener soll "eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Luxusmarktes spielen“. BMW hat per Juni dieses Jahres 16.657 BMW-Modelle und 1223 Minis in Russland abgesetzt, insgesamt betrug der Absatz 17.880 Fahrzeuge, ein Plus zum Vorjahreszeitraum von knapp 34 Prozent. Laut Kronschnabl sind die russischen Kunden "definitiv sehr anspruchsvoll“. Nach der Weltwirtschaftskrise achteten sie "verstärkt auch auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“. BMW verkauft dort viele Fahrzeuge mit Vollausstattung und zahlreichen Optionen, so Kronschnabl. "Was die Spezifizierungen angeht, sind für Russen drei Dinge ein Muss: Ledersitze, Holzseitenleisten und eine Metallic-Lackierung.“BMW will Absatz in Russland deutlich steigern
Der Autobauer BMW will den Verkauf in Russland ausbauen. Vertriebschef Ian Robertson geht davon aus, dass die Nachfrage im Luxussegment weiter steigen wird – und damit auch die Nachfrage nach BMW-Modellen. Vor allem der überarbeitete Siebener soll die Russen in die Autohäuser locken, aber auch Geländewagen wie der X5 und X6.
Lokaler Partner Avtotor
Vor 20 Jahren eröffnete BMW 1992 den ersten Handelsbetrieb in Russland. Seit 1999 produziert der Münchner Autobauer in Kaliningrad für den lokalen Markt gemeinsam mit dem lokalen Auftragsfertiger Avtotor. "Wir sind der am längsten in Russland engagierte ausländische Premiumhersteller“, heißt es bei BMW. In Kaliningrad werden aktuell die Modelle Dreier, Fünfer, die Langversion des Siebener und die geländegängigen Fahrzeuge X1, X3, X5 und X6 gebaut. Insgesamt wurden im Zeitraum 1999 bis 2010 über 50.000 Fahrzeuge gefertigt. 2011 wurden 17.700 Einheiten produziert.
Ende 2011 verfügte BMW in Russland über 61 Händler, darunter 15, die auch die Marke Mini führen, sowie zwei Vertriebspartner, die nur Fahrzeuge der Marke Mini verkaufen. Da Russland für BMW einer der interessanten neuen Wachstumsmärkte ist, will der Konzern das Händlernetz in den kommenden Jahren weiter ausbauen. (Foto: BMW)