"Bereite mich darauf vor, die Wahrheit zu sagen"

Carlos Ghosn, kürzlich gegen Kaution aus monatelanger Untersuchungshaft in Japan entlassen, darf derzeit eigentlich das Internet nicht benutzen. So steht es in seinen Kautionsauflagen. Der wegen Untreue angeklagte ehemalige Renault-Nissan-Chef hat nun dennoch über einen verifizierten Twitter-Accounteine Pressekonferenz angekündigt - oder über ankündigen lassen -, um sich zu den Vorwürfen gegen ihn zu äußern.

Es ist der erste Tweet auf dem neu angelegten Twitter-Konto.Das Verifizierungszeichen bei Accounts zeigt Nutzern nach Angaben von Twitter, dass der jeweilige Account authentisch ist. Ein Sprecher Ghosn bestätigte die Echtheit des Kontos und die angekündigte PK. Details sollen demzufolge bald folgen.

Der ehemalige Topmanager schrieb in zwei Twitter-Nachrichten, auf Englisch und auf Japanisch: "Ich bereite mich darauf vor, die Wahrheit über das zu sagen, was passiert. Pressekonferenz am Donnerstag, 11. April."

I'm getting ready to tell the truth about what's happening. Press conference on Thursday, April 11.

— Carlos Ghosn ????·??? (@carlosghosn) 3. April 2019

Unterdessen droht Ghosnneuer juristischer Ärger.Wie die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun" berichtet, plant die Staatsanwaltschaft Tokio eine weitere Anklage gegen ihn - wegen verdächtiger Zahlungen an Geschäftspartner im Oman. Laut "Süddeutscher Zeitung" veranlasste Ghosn die Zahlung an einen Nissan-Händler in dem arabischen Land. Von dort sei ein Großteil des Geldes an die Firma eines Ghosn-Vertrauten im Libanon geflossen sein.

Diese Firma wiederum habe eine Familien-Jacht für Ghosn sowie ein Start-up des Ghosn-Sohns Anthony finanziert. Zehn Millionen Dollar seien von Renault abgezweigt worden, 35 Millionen Dollar von Nissan. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte dies nicht bestätigen. Ein Ghosn-Sprecher sagte, bei der Zahlung handle es sich um eine Belohnung für einen Nissan-Händler für besondere Erfolge, die nicht Ghosn selbst veranlasst habe.

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