Automarkt dreht ins Minus

Flensburg. Der deutsche Automarkt hat im April ins Minus gedreht. Die Neuzulassungen lagen bei 274.097 und damit um 3,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats, wie das KBA am Montag mitteilte. Auf das laufende Jahr gerechnet ergeben sich damit 985.850 Neuzulassungen. Das Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schmolz damit auf 2,9 Prozent. Ende März waren es noch 5,6 gewesen.

Der Gebrauchtwagenmarkt bekam die Flaute sogar noch stärker zu spüren. 619.076 Besitzumschreibungen im April entsprechen einem Rückgang von 5,7 Prozent zum Vorjahresmonat. Aufs Jahr gerechnet ergeben sich 2.372.971 Besitzumschreibungen. Das Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schrumpft damit auf 1,0 Prozent. Ende März waren es noch 3,6 Prozent.

VDIK-Präsident Volker Lange erklärte den Einbruch teilweise mit dem Wetter: "Im Vergleich der ersten vier Monate der Jahre 2013 und 2014 ist zu beachten, dass sich der Pkw-Markt 2013 erst nach Ende der strengen Kälteperiode im April stabilisiert hat, während der milde Winter in diesem Jahr dafür gesorgt hat, dass sich die Neuzulassungsentwicklung schon von Januar bis März im Aufwind befand. Im April 2014 gab es daher diesen Nachholeffekt nicht", sagte er. "Aufgrund des aktuellen Konsumklimas gehe ich allerdings davon aus, dass der Mai wieder mit Wachstumszahlen aufwarten wird."

Automobilmarkt-Analyst Ulrich Winzen, sprach von einer deutlichen Zurückhaltung der privaten Käufer im Neuwagenbereich. "Mit einem Minus von 7,5 Prozent verloren die privaten Neuzulassungen deutlich stärker als die gewerblichen Zulassungen", erklärte er. "Weniger als 105.000 private Neuzulassungen bedeuten das schlechteste Ergebnis in einem April seit über 20 Jahren." Auch wenn die Besitzumschreibungen ebenfalls gegenüber dem Vorjahr rückläufig gewesen seien, hätten diese noch auf dem zweithöchste Ergebnis in einem April seit neun Jahren gelegen. "Die Tendenz der privaten Käufer, ihr altes Fahrzeug lieber durch einen guten Gebrauchtwagen zu ersetzen, als bei den Neuwagen zuzugreifen, ist weiterhin klar erkennbar."

Marktprimus VW musste im Vergleich zum April 2013 einen überdurchschnittlichen Rückgang von 4,9 Prozent hinnehmen. Allerdings konnte Tochter Skoda mit einem Plus von 12,4 Prozent auf 14.337 Fahrzeuge glänzen - dem stärksten aller Marken mit mehr als 10.000 Neuzulassungen. Opel musste einen Rückgang um 2,8 Prozent hinnehmen. Bei Ford sanken die Zulassungen um 0,8 Prozent. Renault legte um 4,9 Prozent zu. (Siehe Tabelle)

Im Premiumsegment lag Audi nach einem Rückgang um 1,8 Prozent auf 25.796 Fahrzeuge knapp vor Mercedes. Bei den Stuttgartern waren die Zulassungen um 5,7 Prozent auf 25.717 gesunken. BMW folgte mit 20.349 Autos und einem Rückgang um 2,6 Prozent.