Peking. Nach den verheerenden Explosionen in der Hafenstadt Tianjin mit mindestens 121 Todesopfern gingen Bilder endloser Reihen ausgebrannter Autos um die Welt. Das explodierte Lagerhaus für giftige Chemikalien stand nahe den Terminals für Autoimporte; tausende Stellplätze für gerade eingeführte Wagen liegen in unmittelbarer Nähe. Mindestens 10.000 Autos wurden nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Caixin zerstört.
Knapp zwei Wochen liegt das Inferno zurück, und noch immer ist die Ursache unklar. Verantwortliche des Lagerhausbetreibers werden verhört. Stellplätze in einem Umkreis von drei Kilometern sind aus Sicherheitsgründen weiterhin abgeriegelt, so dass die Autobauer weder das genaue Ausmaß der Schäden einschätzen, noch die Autogerippe entsorgen können. Rund 2700 verschiedene Importmodelle seien beschädigt worden, bestätigte Volkswagen China. Toyota berichtete von 4700 zerstörten Fahrzeugen, einschließlich Lexus. Die nahe gelegene Fabrik der Japaner bleibt bis mindestens Mitte nächster Woche geschlossen – es ist die größte des Konzerns in China: 2014 liefen dort mehr als 430.000 Autos der Modelle Crown, Reiz, Corolla and Vios vom Band. Nach Schätzungen von IHS Automotive entgeht Toyota nun jeden Tag eine Produktion von 2200 Autos.
Die Baustelle eines neuen Werks von VW ist dagegen weit genug entfernt, ebenso wie das Getriebewerk des Konzerns in Tianjin. Beide laufen nach VW-Angaben normal weiter.