Hamburg. Die Pkw-Branche löst die Handelsorganisationen als werbestärkste Branche in Deutschland ab. Zu diesem Ergebnis kommt das Hamburger Marktforschungsunternehmen Nielsen. Nach seinen Berechnungen steigerte die Pkw-Branche im ersten Quartal dieses Jahres ihren Werbedruck um gut 29 Millionen Euro auf rund 402 Millionen Euro. Zwei Drittel des Zuwachses steuerte laut Nielsen der Hersteller Audi bei, der seine Ausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 30 Millionen Euro erhöhte und damit nahezu verdoppelte. Ausgaben für den Kleinwagen A1 und den A4 Avant "fungierten als Taktgeber im Werbeetat des Unternehmens", heißt es bei Nielsen. Deutliche Steigerungen ihres Etats nahmen auch Hyundai und Honda vor. Dennoch waren die Pkw-bezogenen Werbeetats von Volkswagen und Daimler in Höhe von 48 beziehungsweise 32 Millionen Euro die größten in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Der französische Hersteller Peugeot legte bei seinen Werbeausgaben dagegen den Rückwärtsgang ein: Die Budgets wurden um mehr als die Hälfte beziehungsweise fast 13 Millionen Euro zurückgefahren – die stärkste Reduzierung unter den Pkw-Herstellern im aktuellen Quartal, ermittelte Nielsen.
Der gesamte Bruttowerbemarkt in Deutschland ist laut Nielsen im ersten Quartal 2012 um 3,3 Prozent auf knapp sechs Milliarden Euro gewachsen. Nach einem verhaltenen Start im Januar (0,8 Prozent) trug vor allem der Februar mit einem Plus von fünf Prozent zum Wachstum bei. Bereinigt um den Sondereffekt des 29. Februar bleibt für den Monat unterm Strich "eine respektable Wachstumsrate von 4,8 Prozent", so Nielsen. Neben dem Anfang April bevorstehenden Osterfest – das im Jahr 2011 erst zwei Wochen später stattfand als 2012 – führten im Februar und insbesondere im März Etatsteigerungen im zweistelligen Millionenbereich bei den Unternehmen Unilever, der Telekom sowie bei McDonalds zu einer spürbaren Belebung. "Dieser freundliche Start ins Werbejahr lässt auf weiteren Schwung in den kommenden Monaten hoffen“, sagt Nielsen-Manager Ludger Wibbelt.