Ingolstadt. Audi will mit dem Bau des neuen Werks in Mexiko das "enorme Wachstumspotenzial" konsequenter nutzen. "Der Standort Mexiko bietet uns ideale Bedingungen, unser globales Wachstum zielgerichtet voranzutreiben", sagte Audi-Chef Rupert Stadler anlässlich eines Informationsbesuchs von Rafael Moreno Valle, Gouverneur des mexikanischen Bundesstaates Puebla, am Audi-Hauptsitz Ingolstadt.
Mit einem stabilen Wirtschaftswachstum von jährlich bis zu fünf Prozent gelte Mexiko als Wachstumsmotor Lateinamerikas, so Stadler: "Wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und die vielfältigen Freihandelsabkommen zu den nord- und südamerikanischen Märkten und nach Europa werden uns helfen, unseren Absatz weiter zu steigern."Mithilfe des neue Werks in Nordamerika will Stadler den Abstand zu BMW und Mercedes verringern, die dort immer noch erheblich mehr Autos verkaufen als die Ingolstädter. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres hat Audi weltweit 1,22 Millionen Fahrzeuge abgesetzt, davon entfielen 112.402 Einheiten auf die USA und 7266 auf Mexiko.Audi startet Q5-Produktion im Frühjahr 2016 in Mexiko
Für Audi-Chef Rupert Stadler ist das neue Werk in Mexiko ein wichtiges Standbein seiner Wachstumsstrategie. Die vielfältigen Freihandelsabkommen sollen dem Hersteller helfen, den Absatz in Amerika weiter zu steigern. Die Q5-Produktion am Standort San José Chiapa startet im Frühjahr 2006.
Produktion des Q5-Nachfolgers startet 2016
Audi hatte Anfang September dieses Jahres angekündigt, ein neues Werk im mexikanischen San José Chiapa hochzuziehen. Damals hatte Stadler die Investitionssumme von einer Milliarde Euro für den Aufbau der Fabrik in der Provinz Puebla genannt.
Die VW-Tochter wird in Mexiko ab Frühjahr 2016 den Nachfolger des aktuellen SUV-Modells Q5 fertigen, die geplante Jahresproduktion beträgt 150.000 Einheiten. Mitte kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten für die Werksgebäude beginnen. In dem mexikanischen Bundesstaat erweitert die Regierung die Netze für Fernstraßen und Schienenverkehr und bindet den Ort an zwei Autobahnen an. Um frühzeitig mit der Qualifizierung der Mitarbeiter beginnen zu können, entsteht als einer der ersten Baumaßnahmen ein neues Trainingscenter.Ausschlaggebend für San José Chiapa waren Grundstücksbeschaffenheit, logistische Anbindung, Infrastruktur und die Qualifikation der Mitarbeiter. Der Hersteller hatte mehr als ein Dutzend Standorte untersucht. In San José Chiapa sollen rund 3000 Menschen beschäftigt werden. An dem Standort sollen ausschließlich Audi-Modelle produziert werden.Volkswagen ist seit 1964 in Mexiko
Der neue Standort in Mexiko soll weiteres Wachstum ermöglichen, aber auch die Auslastung der Stammwerke sichern. Sie sollen künftig stärker die Rolle von Technologie-Leitwerken übernehmen. An den Stammwerken wird die Entwicklung moderner Fertigungsverfahren, der Einsatz neuer Werkstoffe und Verbindungstechnologien sowie das Thema Elektromobilität vorangetrieben.
Die Volkswagen-Mutter ist bereits seit 1964 mit einem eigenen Werk in Puebla vertreten. Derzeit sind dort 14.900 Mitarbeiter beschäftigt. Von den etwa 300.000 im Jahr 2005 gebauten Fahrzeugen der Modelle Golf Variant, New Beetle, New Beetle Cabriolet und Jetta gehen über 80 Prozent in den Export für die Weltmärkte.