München. Europas Neufahrzeugmärkte müssen auch im Juni weiterhin einen Absatzrückgang hinnehmen. Nach Angaben des internationalen Marktbeobachters JATO Dynamics in Limburg lagen die Neuzulassungen im Juni um 2,8 Prozent hinter denen des Vorjahresmonats. Der Rückgang wirkt sich nur marginal auf den Erstplatzierten der Top-10-Liste der beliebtesten Modelle aus. Erneut wird sie vom VW Golf angeführt. Im Juni haben sich 39.811 Kunden für dieses Modell entschieden, das sind 4,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Opel Corsa (minus 11,8 Prozent) und der VW Polo (minus 12,3 Prozent) reihen sich auf Platz Zwei und Drei ein, obwohl beide Modelle weniger stark nachgefragt wurden als im Juni 2011. Mit 26.430 verkauften Einheiten drängt sich der Fords Kleinwagen Fiesta auf den vierten Platz und damit noch vor den Renault Megane, der mit 23.692 verkauften Einheiten und einem Plus von 3,5 Prozent auf Platz fünf landet. Den sechsten Platz hat sich mit dem Astra (minus 22,2 Prozent) widerum ein Opel-Modell gesichert. Hinter dem Astra reiht sich der Renault Clio ein - er wurde im Juni 22.946 Mal verkauft, unterm Strich bleibt dennoch ein Minus von 14,8 Prozent. Den größten Einbruch muss allerdings Ford verkraften: Während der Focus im Juni 2011 noch 31.335 Mal verkauft wurde, sank die Zahl der verkauften Einheiten im Juni 2012 auf 22.068. Das entspricht einem Minus von 29,6 Prozent. Weitaus besser lief es für Nissan und BMW. Beide Autobauer hatten mit dem Qashqai und der Dreier-Serie Fahrzeuge im Portfolio, die auf rege Nachfrage gestoßen sind. Der Nissan Qashqai fand im Juni 21.682 Käufer (plus 15,9 Prozent), für die Dreier-Serie von BMW haben sich 20.112 Käufer entschieden (plus 18,7 Prozent).
Astra und Corsa unter den Top-10-Modellen
Trotz eines Nachfragerückgangs in Höhe von 4,2 Prozent führt der VW Golf noch immer die Liste der zehn beliebtesten Modelle an. Auch der finanziell schwer angeschlagene Autobauer Opel darf sich über zwei Spitzenplätze freuen - zumindest bei den beliebtesten Modellen. Bei den Top-10-Marken sieht das Bild wieder ganz anders aus.
Audi, BMW und VW legen deutlich zu
Von den Modellen zu den Marken: Generell konnten nur drei der Top-10-Marken ihren Wert vom Vorjahresmonat steigern. Europas größter Autobauer Volkswagen sicherte sich an dieser Rubrik die Pole Position. VW konnte im Juni 2012 um 4,7 Prozent auf 155.873 Fahrzeuge zulegen, die VW-Tochter Audi erreichte ein noch größeres Plus von insgesamt 8,1 Prozent (69.836 Autos). Dritter im Bunde ist der Münchner Autobauer BMW, der im Juni ein leichtes Plus in Höhe von 0,6 Prozent verzeichnen konnte. Zurückzuführen ist der Erfolg der drei Marken laut Jato auf die neu eingeführten Modelle VW Up, Tiguan und Beetle, Audi Q3 und A6 sowie die BMW Dreier-Serie.
Weit hinter der Nummer Eins Volkswagen reiht sich Opel/Vauxhall mit 90.611 neu zugelassenen Fahrzeugen auf dem zweiten Platz ein. Der Vergleich zum Vorjahresmonat fällt in diesem Fall allerdings düster aus: Unterm Strich steht ein Minus von 12,6 Prozent. Noch größer fällt das Minus bei Ford und Fiat aus. Der US-Autobauer Ford konnte im Juni 2011 noch 105.094 Fahrzeuge zulassen, im Juni 2012 waren es nur noch 87.011 - ein Minus von 17,2 Prozent. Auch bei Fiat liefen die Geschäfte im Juni alles andere als rund. 58.020 Autos entsprechen einem Minus von 18,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Renault (minus 6,8 Prozent), Citroen (minus fünf Prozent) und Mercedes (minus 0,1 Prozent) machen die Liste der Top 10 komplett - alle drei verfehlen ihre Werte aus dem Vorjahresmonat. (Foto: Audi)
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