Die Indikatoren verheißen für Deutschlands Autoindustrie nichts Gutes. Negative Faktoren belasten die Unternehmen schon jetzt. Und die Einschläge kommen immer näher.2019 wird geprägt sein von regulatorischen, technologischen und geopolitischen Herausforderungen. Regulatorisch, weil die Hersteller ihre Flotten auf die CO2-Grenzwerte ab 2020 vorbereiten müssen. Und imSeptember 2019 die nächste WLTP-Stufe („Second Act“) zündet, bei der alle Autos erneut zertifiziert werden.
Technologisch, weil die Investitionen in die Megatrends der Mobilität horrend hoch sein werden. Es wird immer schwerer, mit den Hightechfirmen, die in die Mobilität drängen, mitzuhalten. Und geopolitisch, weil der Brexit 2019 Fakt wird – und Trump immer noch Fakt ist. Ein Ende der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China – den beiden größten Volkswirtschaften der Welt – ist nicht in Sicht.
Für Deutschland erwarten Ökonomen ein abgeschwächtes, aber noch positives Wachstum von 1,6 Prozent – es wird aber wohl weniger. Die Unsicherheiten drücken auf die Stimmung, wie es fast täglich an der Börse zu beobachten ist. Autoaktien verlieren immens an Wert.
In den vorigen fünf Wochen gab es 25 Gewinnwarnungen aus der Autobranche. Dabei sind Gewinne Pflicht bei den derart hohen Schulden der Industrie. (In BMWs Bilanz stehen 100 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten.)
Die Profitabilität ist schon 2018 gesunken. Das Wohl und Wehe hängt nun an China. Daimlers Absatz dort ist mittlerweile größer als der in Deutschland und Nordamerika zusammen. Kriegt China einen Schnupfen, holt sich Deutschland eine Lungenentzündung.
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