München. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Birgit Homburger, sind sich einig: Das staatliche Monopol auf Fahrzeugzulassungen muss ein Ende haben. "Es sollte möglich sein, dass bei Autohäusern Fahrzeuge zugelassen werden", sagt Homburger. Für ZDK-Sprecher Helmut Blümer wäre dies ein "zukunftsweisender Abbau der Bürokratie", der den deutschen Autohändlern zugute käme. Sie könnten dem Kunden künftig einen Rundum-Service bieten und ihn damit stärker an sich binden.
ZDK fordert Ende des Zulassungsmonopols
Die Bundesregierung sträubt sich bislang dagegen, auch Autohäuser oder Prüforganisationen wie TÜV und Dekra das Zulassungsverfahren übernehmen zu lassen. Um die Verkehrssicherheit zu wahren, dürfe diese hoheitliche Aufgabe laut Regierung nur dann auf Autohäuser übertragen werden, "wenn sich dadurch die Aufgaben besser und bürgerfreundlicher als bisher erledigen lassen". Daran zweifelt die Regierung, denn die Autohäuser müssten erst in Computer und Programme investieren und ihre Mitarbeiter in Schulungen ständig auf dem aktuellen Stand des Zulassungsrechts halten.
Dieser Aufwand könnte aber durchaus rentabel sein -- angesichts der 360 Millionen Euro Gebühren, die im vergangenen Jahr für mehr als fünf Millionen An- und rund 8,3 Millionen Ummeldungen in Deutschland gezahlt worden sind. Andere europäische Länder haben bereits bewiesen, dass auch kommerzielle Anbieter reibungslos Autos zulassen können. In Österreich dürfen seit 1999 Haftpflichtversicherungen Fahrzeuge zulassen, in den Niederlanden ist es den Autohäusern seit April 2002 gestattet. Rund ein Viertel der holländischen Händler nutzt diese Möglichkeit bereits.