Realistischere Verbrauchswerte, aber höhere Kfz-Steuern: Spätestens zum September 2018 müssen in der Europäischen Union die Hersteller die Emissionen aller neu zugelassenen Fahrzeuge nach dem neuen Testverfahren WLTP („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“) messen. Für die Verbraucher erweist sich das als zweischneidiges Schwert, für die Hersteller steigt der Aufwand der Zertifizierung deutlich an.
Im Gegensatz zum alten NEFZ, der seine Gültigkeit verliert, erhöht sich die Transparenz. "Wir haben mit dem WLTP deutlich realistischere Bedingungen, daran haben auch wir ein Interesse", sagt Christoph Höhmann, bei Daimler zuständig für die Zertifizierung. Die Fahrsituationen auf dem Prüfstand variieren häufiger, Sonderausstattungen werden berücksichtigt, es wird länger und schneller gefahren. Gemessene Abweichungen von bis zu 40 Prozent zwischen Prospektangaben und realem Spritverbrauch soll es in Zukunft nicht mehr geben. Ob die Transparenz aber sofort weitergegeben wird, ist unklar. "Noch sind die rechtlichen Voraussetzungen nicht geschaffen, die Gefahr von Abmahnungen wäre groß", fürchtet man bei Daimler.