"Wir wollen und wir müssen expandieren"

München. Unter der Führung von Karsten Engel baute die Münchner BMW-Niederlassung ihre Stellung als weltweit grösste Vertretung des Premiumherstellers aus. Nun hat sich Engel als neuer Geschäftsführer von ATU ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er will die Werkstattkette zur Nummer eins in Europa machen.

Herr Engel, Sie haben das Ziel ausgegeben, die englische Kwik-Fit-Gruppe als europäischen Marktführer abzulösen.

Was den Umsatz anbelangt, sind wir wahrscheinlich schon heute Marktführer. Aber Kwik-Fit ist in mehr Ländern vertreten. Wenn wir eine Grösse von 1000 Filialen in sieben Ländern erreichen, dann haben wir Kwik-Fit in allen Dimensionen überholt.

Zu Kwik-Fit gehört auch Pit-Stop, Ihr grösster Konkurrent in Deutschland.

Mit Pit-Stop vergleichen wir uns nicht, weil sie nur Werkstätten, aber keine Fachmärkte haben. Im Werkstattbereich sind wir grösser. Zudem arbeiten wir mit Teilen in Originalteile-Qualität.

Wie frei können Sie als ATU-Chef mit Ihrem Investor KKR im Rücken entscheiden?

Über das operative Geschäft entscheidet die deutsche Geschäftsführung völlig frei. Wir haben mit KKR eine Strategie entwickelt, unsere nationale und internationale Expansion weiterzuführen. KKR will den Umsatz von ATU steigern, deshalb müssen und wollen wir expandieren.

Der geplante Börsengang ist im Jahr 2004 geplatzt. Wann werden die Anleger ATU-Aktien kaufen können?

Das wird noch dauern, aber diese Entscheidung wird nicht von ATU getroffen, sondern ausschliesslich von unseren Gesellschaftern. KKR hat uns signalisiert, dass man uns noch länger halten wird. Irgendwann wird der Börsengang kommen, mir wäre später lieber als früher.

Das Interview führte Matthias Karpstein.