Der Boom der SUVs trägt seinen Teil dazu bei, dass das Straßenbild immer monotoner wird. Ausgefallene Modelle wagen die Autobauer vor allem bei ihren Studien, die den Messestand schmücken. Geht es dann an die Serienversion, verlässt sie meist der Mut. Die Evolution im Design schlägt abermals die Revolution.
Während die Gestalter der Karosserie gehemmt erscheinen, können die Innenraumdesigner auftrumpfen. Denn viele elementare Entwicklungen in der Autoindustrie kommen ihnen entgegen. Der Elektroantrieb verschafft ihnen zusätzlichen Raum. Carsharing und erst recht Ridesharing verändern das Verhalten im Auto während der Fahrt. Und das autonome Fahren eröffnet völlig neue Möglichkeiten, die sich in starkenWachstumsprognosen niederschlagen (siehe Kasten).
Seat hat mit einer Studie herausgefunden, dass die Bedeutung des Innenraums umso größer ist, je jünger Autokäufer sind. Für sie zählen ein cooles Innenraumdesign und smarte Technologie, wie sie sie vom Smartphone kennen.
Smarter werden im Auto nicht nur elektronische Bauteile, sondern auch bislang simple Komponenten wie ein belederter Handgriff oder ein hölzernes Paneel. „Künftig werden Teile der Oberfläche interaktiv sein. Wir sprechen von Smart Surfaces“, sagt Andreas Wlasak, Leiter Industrial Design beim Autozulieferer Faurecia. „Rein dekorative Oberflächen wird es immer weniger geben“, sagt Wlasak.
Design wird immer digitaler. Deswegen ist Yanfeng Automotive Interiors, weltgrößter Spezialist für das automobile Interieur, Partner der deutschen Innovationsplattform „Startup Autobahn“ geworden. „Die Zukunft des Autos wird eine Fusion sein zwischen der klassischen Automobilwelt und den digitalen Services der Googles, Amazons und Facebooks dieser Welt“, sagte Technologiechef Han Hendriks der Automobilwoche.