Düsseldorf. Der TÜV Rheinland will mit seinem Geschäftsbereich Mobilität vor allem im Ausland wachsen. "Wir prüfen gerade ein Engagement in Russland", sagt Sprecher Wolfgang Partz und fügt hinzu, der TÜV sei "nicht mehr in der Anfangsphase der Prüfung". Erfahrung mit dem osteuropäischen Markt haben die Rheinländer bereits -- in Lettland sind sie Marktführer bei den Fahrzeugprüfungen. In der Hauptstadt Riga steht gar die grösste Prüfstelle der gesamten TÜV Rheinland Group. Die Erfahrungen aus Lettland sollen nun beim Markteintritt in Russland helfen. Bereits heute arbeiten rund 800 der insgesamt 2200 Mitarbeiter des Bereichs Mobilität im Ausland. Um die Korrespondenz zu erleichtern, ist Englisch als zweite Geschäftssprache bestimmt worden. Viele Mitarbeiter müssen darauf noch in Sprachkursen vorbereitet werden.
Vom Rhein nach Russland
Bruno O. Braun, Vorstandsvorsitzender des TÜV Rheinland, hat im Juni auf der Bilanzpressekonferenz ein hohes Ziel vorgegeben: "Mittelfristig wollen wir jährlich um durchschnittlich zehn Prozent wachsen." Damit Mobilität als umsatzstärkster der sechs Geschäftsbereiche dieses Tempo mitgehen kann, müssen unbesetzte Märkte erschlossen werden. Die Rheinländer sind daher auch in Katar und im Senegal vertreten, wo sie im Staatsauftrag Netze für die Fahrzeugprüfung aufgebaut haben.
In Südamerika und Asien stärkt der TÜV Rheinland sein Geschäft ebenfalls. Derzeit ist das Geschäftsfeld TÜV Krafthand in Japan, Indien und fünf weiteren Ländern Asiens vertreten. Wachsende Umsätze abseits der Fahrzeugprüfung erhoffen sich die Kölner vor allem in China. Sie profitieren dabei von einer Vorgabe der chinesischen Zentralregierung: Für 132 Produkte wurde im August 2003 das Zertifikat CCC ("China Compulsory Certificate") eingeführt. "Wir unterstützen unsere Kunden dabei, dieses Zertifikat zu bekommen", sagt Sprecher Partz. Er sieht aber kaum Chancen, künftig auch Fahrzeuge in China zu prüfen: "Die Einhaltung aller Vorschriften, die in China in den letzten Jahren erlassen wurden, überprüfen ausschliesslich chinesische Organisationen."