Toyota ist seit dem Start des Prius 1 im Jahr 1997 der Champion der Hybridtechnik. Mehr als 13 Millionen Hybridfahrzeuge hat der japanische Riese inzwischen verkauft. Das ist Weltrekord.
Mit den verschärften CO2-Vor-gaben in der EU und in Kalifornien hat Toyota daher keine Probleme. Dennoch baut der Hybrid-König nun seine rein batterieelektrischen Antriebsvarianten aus. Der Grund liegt vor allem in den Anforderungen des chinesischen Markts sowie in den sehr ehrgeizigen selbst gesteckten Zielen.
Bis zum Jahr 2030 will Toyota die CO2-Emissionen seiner gesamten Flotte um 90 Prozent reduzieren. In der Fertigung sollen 2050 alle Werke weltweit klimaneutral produzieren.
Um das zu schaffen, reicht der klassische Mildhybridantrieb nichtmehr aus, er muss durch rein batterieelektrische Antriebe ergänzt werden. Mittelfristiges Ziel ist es, schon im Jahr 2025 rund 5,5Millionen Autos unddamit rund die Hälfte aller Fahrzeuge elektrifiziert auszuliefern, davon sollen eine Million rein batterieelektrisch fahren. Bislang hatte Toyota diese Schwelle erst 2030 erreichen wollen.
Einen Ausblick auf das geplante Elektro-Portfolio gab der Autobauer Ende Juni in Tokio. Dort stellte Toyota sechs E-Studien vor, die zeigen, wie weit die Batterie-Pläne gediehen sind. Bis 2025 will Toyota die vorgestellten batterieelektrischen Konzepte namens EV-e zum Serienstart bringen. DieStudien sind in einem unterschiedlichen Entwicklungsstadium und basieren wie bei VW auf einer neu entwickelten Elektroplattform, der e-TNGA ("Toyota New Global Architecture"). Den Auftakt macht 2020 ein rein elektrischer C-HR für China. In den nächsten drei bis vier Jahren sollen insgesamt zehn neue elektrische Modelle auf den Markt kommen.
Um die Neuheitenwelle technisch zu meistern, baut der Hersteller seine Entwicklungskapazitäten in China beträchtlich aus. Unter anderem plant Toyota den Bau eines eigenen Batterie-Testzentrums. Selbst Toyota traut sich diese Mammutaufgabe allein nicht zu: Der Konzern teilte mit, eine Entwicklungskooperation mit dem chinesischen Hersteller BYD geschlossen zu haben. Gemeinsam wollen die Partner sowohl elektrische Limousinen als auch SUVs entwickeln. Sie werden unter dem Markennamen Toyota in China verkauft.
Ob diese neuen Modelle auch den Weg nach Europa finden werden, ist ungewiss. Dem Vernehmen nach wird dies zumindest für die erste Generation der jeweiligen EV-Modelle nicht erwogen.
Voraussetzung für den Einstieg ins großvolumige E-Geschäft ist auch die gesicherte Versorgung mit Batterien. Dazu hat Toyota
eine umfassende Kooperation mit dem chinesischen Batteriespezialisten CATL vereinbart. Dabei soll CATL nicht nur Lieferant der begehrten Akkus sein, beide Partner planen auch die gemeinsame Entwicklung neuer Technologien sowie die Verbesserung der Produktqualität und wollen Lösungen für das Batterie-Recycling gemeinsam erforschen.