München. Start-Stopp-Systeme erobern immer mehr Fahrzeugklassen. Der Zulieferer Continental will solche Systeme nun auch in Kleinstwagen vermarkten. Die Division Interior aus Regensburg hat dafür ein neues Steuergerät entwickelt. Es soll den Autoherstellern ermöglichen, "auch Modelle der Kleinstwagenklasse in kürzester Zeit und mit geringen Investitionen mit einem Start-Stopp-System anzubieten“. Der Zulieferer erwartet dadurch eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs im "Metropolen-Alltag um bis zu 15 Prozent“. Noch 2010 soll das Steuergerät bei einem ersten asiatischen Fahrzeughersteller in der Serie eingesetzt werden. Herzstück der Komponenten von Conti ist ein Motor-Start-Stopp-Steuergerät ("Engine Start Stop“, ESS), in dem alle relevanten Funktionen zusammengefasst sind. Motor- und Getriebesteuerung brauchen daher nicht verändert zu werden.
Das Steuergerät basiert auf dem bereits im Mai 2008 von dem Zulieferer vorgestellten "Basic Function Controller“ und ermöglicht es, auch in Fahrzeugen ohne aufwendige Motorsteuerung und Datennetze den Motor automatisch abzuschalten. Obwohl das ESS kurzfristig an unterschiedliche Automodelle angepasst werden kann und vor allem für Autos in unteren Preissegmenten konzipiert ist, soll der Fahrer keinen Unterschied zu vergleichbaren Systemen gehobener Modelle bemerken, verspricht der Zulieferer. Komfort, Funktionssicherheit und Einsparpotenzial sollen identisch sein. Die Regensburger werben damit, dass sich das neue System auch schnell und kostengünstig in Kleinwagen und preiswerte Volumenmodelle etablierter Hersteller in Europa und den USA integrieren lässt.
Für eine weitere Verbreitung der Start-Stopp-Technik in Automatikautos will auch der Zulieferer Bosch sorgen. Das neu entwickelte System der Stuttgarter lässt sich beispielsweise im Porsche Panamera und im VW Passat mit Doppelkupplungsgetriebe einsetzen. Laut Bosch kann es auch im Fiat 500 in Verbindung mit einem automatisierten Handschaltgetriebe und im Audi A8 mit Wandlerautomat eingesetzt werden. Die Herausforderung für die Ingenieure bestand bei der Entwicklung darin, den Startvorgang besonders dynamisch und schnell zu realisieren, da die bei Handschaltern verfügbare Zeit zum Auskuppeln, Gang einlegen und Einkuppeln entfällt.